Stundenbücher
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Als Stundenbuch bezeichnet man ein standardisiertes, außerhalb des liturgischen Jahreskreises stehenden Andachtsbuch für Laien, eingeteilt in verschiedene Andachten, deren Struktur aus dem Chorgebet übernommen wurde, dessen Texte aber von der Kirche nicht kontrolliert wurden. Ein Stundenbuch beinhaltet die wichtigsten Elemente aus dem Brevier, wie z. B. Fürbittengebete zu den Heiligen, das Kalendarium, Kleine Tageszeiten, Bußpsalmen, Litanei, Totengottesdienst. Hinzu kamen weitere Texte, insbesondere Mariengebete und Psalmen. Die Reihenfolge und die Zusammensetzung konnte stark variieren. Im Mittelpunkt der Stundenbücher stand die Marienverehrung.
Savoy Hours
Entstanden: ca. 1335/40
New Haven, Yale University, Beinecke Library, MS 390
Umfang: ca. 20,1 x 14,7 cm
Format: 52 Seiten
Miniaturen: 50 Miniaturen, jeweils umrahmt von einem mehrfarbigen Band in Form eines Vierpasses, Bildszenen auf abwechslungsreichen, mit Gold verzierten Mustergründen, 106 zweizeilige Zierinitialen auf Goldgrund, Seitenränder mit Rankenstäben und zart kolorierten Federzeichnungen von Drolerien und Vögeln
Einband: edler
Maroquinleder-Einband mit überreicher Goldprägung
Inkl. Kommentarband
Antiquarisches Exemplar
Geschaffen für Blanche von Burgund, die Enkelin Ludwigs des Heiligen – im Besitz von Jean, Duc de Berry, dessen Leidenschaft für Bücher mit dieser Handschrift entflammt wurde – geschaffen in der Werkstatt von Jean Pucelle, dem wichtigsten Buchmaler seiner Zeit. Es ist wahrlich eine außergewöhnliche Handschrift, die als originalgetreue Faksimile-Edition nun für Sie zugänglich gemacht wird. Und es ist ein Glücksfall für die Kunstgeschichte, dass uns dieser Teil erhalten geblieben ist, ist doch der Rest der Handschrift im Laufe der Jahrhunderte verloren gegangen.
Jean Pucelle gilt als einer der besten Buchmaler des frühen 14. Jahrhunderts. Er und sein Werkstattnachfolger gehörten zu den bevorzugten Meistern der französischen Königs-Meistern der französischen Königsfamilie. Die feingliedrigen gotischen Figuren agieren vor ungemein abwechslungsreichen Hintergründen, die z. B. durch goldene Gitternetze, goldene Ranken oder goldstrahlende Quadrate verziert sind. Selbstbewusst hat sich die Auftraggeberin Blanche von Burgund in vielen Miniaturen in ihren Savoy Hours abbilden lassen.
(Quaternio Verlag Luzern)
Savoy Hours
Grandes Heures de Rohan
Das Rohan Stundenbuch inklusive Deutschem Kommentarband
Entstanden: Um 1430 – 1435
Bibliothéque nationale de France
Umfang: 478 Seiten
Format: 33,5 x 26 cm
Miniaturen: 537 Miniaturen; davon 12 ganzseitige und 53 halbseitige Miniaturen.
Einband: Ledereinband mit Prägungen
Auflage: 995 Exemplare
Um 1430-1435 hat der Meister von Rohan, unter dessen verantwortlicher Leitung, wenigstens drei weitere Buchmaler die an der Fertigstellung der Handschrift beteiligt waren, das Stundenbuch konzipiert. Es entstand in einer, möglicherweise seiner, Werkstatt in Paris oder Angers, vielleicht sogar an verschiedenen Sitzen der Werkstatt. Einflüsse der Gebrüder Limburg sowie des Bedford- und Boucicaut-Meisters waren für den Stil des Ateliers charakterlich.
Jede Seite ist mit mindestens einer Miniatur ausgestattet und mit einem floralem Rankmuster
umrahmt.
12 wunderschöne Monatsbilder, „die ganz von der Erregung der Zeit geprägt sind und über deren fast wie Unheilszeichen schwebend die Tierkreiszeichen im Himmel erscheinen“ (Eberhard König), schmücken
das Werk.
Das Rohan Stundenbuch
Das Stundenbuch der Margarete von Orlèans
Entstehung: 15. Jahrhundert
Paris, Bibliothèque nationale de France
Format: 20,7 x 15,0 cm
Umfang: 420 Seiten
Miniaturen: Das Stundenbuch beinhaltet 41 Miniaturen, 24 Kalendermedaillons und 42 historische Bordüren
Einband: Roter Ledereinband mit zweifarbigen Lederpartien und feiner Goldprägung in Schuber aus Acrylglas
Auflage: 680 handnummerierte Exemplare
Inkl. Kommentarband
In der Buchmalerei gilt das 15.Jahrhundert als das Jahrhundert des Stundenbuchs. Dank seiner originellen Bildfindungen ragt ein bestimmtes Stundenbuch aus den zahlreichen künstlerischen Schöpfungen dieser Zeit weit heraus. Es ist das Stundenbuch der Margarete von Orléans. Seine leuchtenden, mit feinstem Pinsel gemalten Miniaturen gehören zu den schönsten seiner Epoche. Berühmt wurde die Handschrift aber wegen der zauberhaften, mit atemloser Phantasie ausgemalten Bordüren, die es zusätzlich zu einem einzigartigen
Zeitzeugnis des Lebens im Mittelalter machen.
Das Stundenbuch der Margarete von Orlèans
Das Stundenbuch der Margarete von Orlèans
Das Schwarze Stundenbuch
Entstanden:
1475, Brügge
Umfang: 242 Seiten
Format: 17 x 12 cm
Miniaturen: 14 großformatige Miniaturen, blau-goldene Bordüren, und smaragdgrün
hinterlegte Zierinitialen in Originalgröße und farbgetreu faksimiliert
Einband: Schwarzer Samt, vergoldete Zierknöpfe und eine vergoldete Schließe
Auflage: 980 limitierte Exemplare
Inkl. Kommentarband
Das Schwarze Stundenbuch M. 493, das heute in der Pierpont Morgan Library, New York gehütet wird, ist um 1475 in Brügge entstanden, vermutlich im Umkreis von Willem Vrelant, dem zu dieser Zeit führenden Buchmaler der Stadt. Das Schwarze Stundenbuch ist eine Prunkhandschrift allerersten Ranges. Alle 242 Seiten sind schwarz gefärbt. Damit sich das Geschriebene gut vom dunklen Hintergrund abhebt, kommen für die Gestaltung der Miniaturen und der Schrift außer Bleiweiß und Deckfarben nur Gold- und Silbertinte oder Blattgold in Frage. Weltweit sind nur noch drei schwarze Pergamenthandschriften als gebundene Codices erhalten. Der Codex M. 493 ist allerdings der einzige, der ganzseitige Miniaturen enthält.
Das Schwarze Stundenbuch
Das Turin-Mailänder Stundenbuch
Entstanden: Zwischen 1380/1390 und 1450
Museo Civico d'Arte Antica, Turin
Umfang: 252 Seiten
Format: 28,4 x 20,3 cm
Miniaturen: 28 farbintensive Miniaturseiten
Einband: Grüner Samt mit feiner Goldprägung geschmückt
Auflage: 980 limitierte Exemplare
Inkl. Kommentarband
Beim Verlag vergriffen
Ursprünglich als Gesamtwerk mit den Très Belles Heures de Notre-Dame vom Herzog von Berry in Auftrag gegeben, wirkten ab 1380 über 70 Jahre lang verschiedenste Künstler an der Illumination der Handschrift, so dass hier unterschiedlichste Malstile der spätmittelalterlichen Bildkunst vertreten sind.
Das Turin-Mailänder Stundenbuch wurde über eine Zeitspanne von mehr als einem halben Jahrhundert für eine Reihe von Auftraggebern in zwei der frühen Kunstlandschaften diesseits der Alpen produziert - es ist somit eine wahre Schatzkammer von Malstilen.
Wir finden sowohl die frühesten als auch die spätesten heute bekannten Werke des Genies Jan van Eyck. Sie zeigen die erstaunliche Fähigkeit des Künstlers, mithilfe des Lichts den Räumen des Alltags eine höhere Bedeutung zu verleihen. Er war auch der erste, der es verstand, wirklichkeitsgetreue Portraits zu schaffen.
Das Turin-Mailänder Stundenbuch
Das Van Damme Stundenbuch
Ein flämisches Meisterwerk aus der Hand Simon Benings
Entstanden: 1531 in Brügge
Morgan Library in New York
Umfang: 258 Seiten
Format: 7,4 x 5,6 cm
Miniaturen: 32 ganzseitige Miniaturen und 12 reich verzierte Kalenderblätter
Einband: Feinstes Leder mit reicher Goldprägung
Auflage: 882 Exemplare
Inkl. Kommentarband
Das Van-Damme-Stundenbuch, gehört zu den schönsten Werken der flämischen Buchmalerei des 16. Jahrhunderts. In den Miniaturen entfaltet sich ein faszinierendes Panorama in frischen, leuchtenden Farben: Vignetten, die von bäuerlicher Arbeit und aristokratischem Vergnügen erzählen; religiöse Szenen, die ruhige, meditative Würde ausstrahlen; üppige, samtig wirkende Landschaften; allesamt eingefasst in mit reichem Blumenschmuck verzierte Ränder.
Das prachtvolle Van-Damme-Stundenbuch ist benannt nach seinem Schreiber, Antonius van Damme Obwohl der Miniator der Handschrift, wie damals üblich, keine Signatur hinterlassen hat, werden die Miniaturen des Stundenbuchs dem flämischen Buchmaler und wohl größten Miniaturenmeister des 16. Jahrhunderts, Simon Bening, zugeschrieben. Das Stundenbuch enthält alle stilistischen und ikonographischen Elemente, die das großartige Oeuvre Benings charakterisieren – unter anderem auch die charmanten illuminierten Kalenderseiten, auf die er spezialisiert war.
Im Van-Damme-Stundenbuch erschuf Simon Bening unglaublich realistisch wirkende Miniaturen. Es scheint fast, als ob der Betrachter in das Bild eintauchen und die Figuren berühren könnte. “Close-Ups”, die die Figuren in den Miniaturen nah am Bildrand platzieren, reduzieren auf dramatische Weise die Distanz zwischen Betrachter und abgebildeter Figur, der Betrachter fühlt sich damit der Figur auch emotional näher.
Charakteristisch für Bening ist ebenfalls seine hohe Sensibilität für Landschaften und Atmosphäre: Viele kleine Pinselstriche ergeben eine Textur, die die Landschaften im Van-Damme-Stundenbuch wie von Licht durchzogen scheinen lässt.
Das Van Damme Stundenbuch
Das Vatikanische Stundenbuch Jean Bourdichons
(Offizium der Madonna)
Entstanden: Ende des 15. Jahrhunderts
Biblioteca Apostolica Vaticana
Format: 10,5 x 17 cm
Umfang: 226 Seiten
Miniaturen: 17 ganzseitige Miniaturen, zahlreiche Initialen
Einband: Ledereinband mit Goldprägung, Goldschnitt, randbeschnitten
Inkl. Kommentarband
Dieses Stundenbuch ist ein Werk des berühmten französischen Miniaturenmalers Jean Bourdichon und seiner Werkstatt. Über keinen französischen Buchmaler des Spätmittelalters und der Renaissance ist so viel bekannt wie über ihn. Bourdichon stammt aus Tours, wo er 1457 geboren wurde. Er war Maler am französischen Königshof Charles VIII. und dort als Illuminator und Porträtist tätig.
Im Werk Bourdichons kommt der ganze Glanz der französischen filigranen Miniaturenmalerei zum Ausdruck, die sich vor allem durch die unmittelbare, lebendige Kraft der Farben auszeichnet. Die Bordüren, welche die 17 Miniaturen einrahmen, werden wegen ihrer Gliederung in geometrische Felder als Bordures à compartiment bezeichnet. Bourdichons Bordüren sind von einer besonders reichen farblichen und zeichnerischen Gestaltung.
Das Vatikanische Stundenbuch Jean Bourdichons
Stundenbuch und Hinrichtungsurkunde der Maria Stuart
Libro d'Ore di Maria Stuarda
Entstanden: Anfang des 16. Jahrhundert
Classense-Bibliothek von Ravenna
Umfang: 358 Seiten und 1 Dokument
Format: 7 x 10 cm
Miniaturen:
41 ganzseitige Miniaturen und zahlreiche goldene Initialen auf Pergament
Einband: Bordeauxroter Samteinband mit einem Jadestein auf der Vorderseite, in edler Kassette.
Dieser Handschrift ist noch ein geschichtsträchtiges Dokument beigelegt: die Hinrichtungsurkunde der Maria Stuart, von der englischen Königin Elisabeth I. am 1. Februar 1587.
Inkl. Kommentarband
ArtCodex – Modena, 201
Der elegante kleine Codex besteht aus 179 Blättern aus sehr hochwertigem, feinem und zartem Pergament. Die klare und elegante Schrift des lateinischen Textes verbindet sich mit der raffinierten Dekoration, die sich auf die zwölf Blätter des Kalenders konzentriert, die die Monate illustrieren, sowie auf die reichhaltigen Seiten, die die wichtigsten Abschnitte des Textes angeben und seinen Anfang kennzeichnen.
Einer gefestigten Tradition folgend, sind die Kalenderszenen von den für die Jahreszeiten charakteristischen Arbeiten der Männer und Frauen inspiriert; sie zeichnen sich jedoch durch die lebendige und realistische Darstellung der Arbeit auf den Feldern, der geselligen Momente, des gesellschaftlichen Lebens und der Tätigkeiten der Kaufleute und Handwerker wie in einem Fotoalbum aus.
Die zahlreichen, mit Pflanzenmotiven verzierten Initialen und selbst die winzigen Buchstaben mit ihren geringen Abmessungen haben ein reiches und kostbares Aussehen. Der Betrachter wird von dem außergewöhnlichen Repertoire an Blumen, Früchten, Insekten und Vögeln gefesselt, die die Randleisten schmücken.
Das komplexe Beziehungsgeflecht zwischen Glaube und Natur offenbart sich in den flatternden Flügeln der Schmetterlinge, dem Sprung der Raupe und den saftigen Erdbeeren; man kann sich daran erfreuen, die Blumen- und Tierarten zu erkennen, weil der Maler sie perfekt wiedergegeben hat, während man in der Welt den Abdruck Gottes finden wird.
Es ist naheliegend, sich vorzustellen, dass dieselben Emotionen auch eine Königin empfunden haben könnte, während sie mit diesen leuchtenden Seiten in der Hand betete.
Maria Stuart, spätere Königin von Schottland, wurde bereits aufgrund von politischen und religiösen Unruhen im Kindesalter nach Frankreich gebracht und an der Seite ihres künftigen Ehemanns Franz II. erzogen. Nach seinem frühen Tod kehrte sie 1561 nach Schottland zurück. Nach der Ermordung ihres zweiten Gemahls Lord Darnley im Februar 1567, an der ihr eine Mittäterschaft angelastet wurde, geriet sie innenpolitisch verstärkt unter Druck und musste zugunsten ihres Sohnes Jakob abdanken. Nach ihrer Flucht und einer verlorenen Schlacht ging sie ins Exil nach England.
Hier war ihr Leben von einem fortwährenden Konflikt mit Königin Elisabeth I, der unter anderem auf einen Anspruch auf den englischen Königsthron basierte, geprägt. Nachdem Maria Stuart verdächtigt worden war, an einem geplanten Attentat auf die englische Königin beteiligt gewesen zu sein, wurde sie wegen Hochverrats 1587 hingerichtet.
Das Sobieski-Stundenbuch
Schmuckstück der königlichen Sammlung auf Schloss Windsor
Entstanden: Um 1430, Paris
Windsor Castle, The Royal Library
Format: ca. 27,5 x 18,5 cm
Umfang: 468 Seiten
Miniaturen: 60 Miniaturen mit über 400 Einzelszenen, Textseiten mit goldenem Rankenschmuck, Blatt- und Pinselgold, Silber, Ziselierungen
Einband: roter Samteinband mit goldenen Zierelementen
Inkl. Kommentarband
Auflage: 680 nummerierte Exemplare
Quaternio Verlag
Antiquarisches Exemplar
Die Prachthandschrift, entstanden in Paris auf dem Zenith der gotischen Buchmalerei, ist Teil der British Royal Collection, die Ihre Majestät Königin Elisabeth II. treuhänderisch für die britische Nation bewahrt.
Das Sobieski-Stundenbuch wurde nach einen seiner berühmten Besitzer, König Johann III. Sobieski von Polen benannt.
Das Sobieski Stundenbuch stammt vom Bedford-Meister, einer der bedeutendsten Buchmaler der französischen Gotik und begeistert Kunsthistoriker und Handschriftenfreunde weltweit.
Das monumentale Werk mit 60 ganzseitigen Miniaturen mit über 400 Szenen auf 234 Folios zeigt eine unglaubliche Fülle an Details. Der besondere Reiz der Bild-Kompositionen des Bedford-Meisters liegt zum einen in der überbordenden Erzählfreude, zum anderen in der genialen Weise, in der er die Szenenfülle so organisiert, dass die Miniaturen ein harmonisches Ganzes ergeben, dass das Auge erfreut.
Ein Vorwort Seiner Königlichen Hoheit Prinz Charles, Prince of Wales, leitet den Kommentarband ein.
Das Stundenbuch der Sforza
Alle 4 Bände in Samtkassette, inklusive deutsche Kommentarbände
Entstanden: Um 1486/90
British Library
Format je Band: 13,1 x 9,3 cm
Seiten:1 Band 80 Seiten, 2 Band 252 Seiten, 3 Band 168 Seiten, 4 Band 186 Seiten
Miniaturen: 1 Band 44 Miniaturen, 2 Band 65 Miniaturen, 3 Band 44 Miniaturen,
4 Band 50 Miniaturen
Einband:
Roter Samteinband
Auflage: 980 nummerierte Exemplare
Das Stundenbuch der Sforza ist eines der Meisterwerke der Renaissance und war in Bezug auf Farbigkeit und Ausdruckskraft vorbildhaft. Prächtige Miniaturen und goldverzierte Bordüren dokumentieren lebhaft die Stimmung und die Gefühle der Renaissance.
Das Stundenbuch ist eine kunsthistorische Rarität, weil es ein Hauptwerk zweier Buchmaler ist, die in zwei verschiedenen Ländern wirkten und einander wohl nie begegnet sind.
Birago stammte vermutlich aus mailand und wurde um 1450 geboren. Bereits ab etwa 1470 malte er als selbstständiger Meister. In den achtzigern war er für die führenden veneziansichen Familien tätig, bevor er um 1490 in die Dienste der Sforza in Mailand trat. Mit der Arbeit am Stundenbuch begann er vermutlich um 1486/90, gab das Projekt jedoch 1495 auf.
Bei den sechzehn flämischen Miniaturen und den zwei Bordüren handelt es sich um die einzigen durch Dokumente gesicherten Arbeiten des Genter Buchmalers Gerard Horenbout. Er war seit 1487 in gent als Buchmaler tätig. 1515 wird er Hofmaler der Margarethe von Österreich. Nur aus einer Rechnung des Meisters geht hervor dass er vor 1521 mit der Vollendung eines Stundenbuches beschäftigt war. Danach schweigen die Quellen über ihn für einige Jahre, bis er 1528 im Umkreis des englischen Königs, in dessen Dienste er bis zu seinem Tode im jahr 1544 stand, wieder auftaucht.
Offizium der Madonna
Entstanden: 15. Jahrhundert in Flandern
Biblioteca Apostolica Vaticana
Format: 7,8 x 10,5 cm
Umfang: 474 Seiten
Miniaturen:
34 ganzseitige Miniaturen, 14 Schmuckinitialen und über 1200 Farbinitialen. Ziselierter Goldschnitt
Einband: Rote Duchesseseide. Versilberter Einband mit 5 Granatsteinen und 2 Schmuckperlen.
Die Lieferung erfolgt in einer seidengefütterten
roten Lederkassette.
Auflage: 555 nummerierte Exemplare, Vorzugsausgabe.
Coron Verlag
Beim Verlag vergriffen!
Diese Handschrift ist geprägt durch die hochentwickelte flämische Buchmalerei. Das wird schon durch die wunderschönen Blumen und Insekten als Randdekor deutlich. Unter anderem wirkte auch der anonyme Meister, die die Davidszene des berühmten Brevarium Grimani aufgeführt hat, in diesem vatikanischen Stundenbuch.
Rosario de Juana de la Loca
Der Rosenkranz Johannas der Wahnsinnigen
Entstanden:
1. Hälfte 16. Jahrhundert, Brügge
The Cambridge Fitzwilliam Museum & The Boston Public Library
Umfang: 40 Seiten
Format: 11 x 9 cm
Miniaturen: 16 ganzseitige Miniaturen, 14 Initialen (Gold / Silber)
Einband: Roter Samteinband mit zwei Schließbändchen und Wappen
Auflage: 999 nummerierte Exemplare
Johanna I. ,die Wahnsinnige', 1504-55 Königin von Kastilien und Aragon, Tochter Ferdinands II. und Isabellas der Katholischen, geistig verwirrt, doch als Erbin der Kronen anerkannt, vom eigenen Vater für regierungsunfähig erklärt und 1509 von Staatsaufgaben entbunden. Er gab das Werk zu Beginn des 16. Jahrhunderts bei Simon Bening in Auftrag.
Diese Handschrift besteht aus den fünfzehn Gebeten, die den fünfzehn Geheimnissen der Jungfrau entsprechen. Begleitet werden diese ungewöhnlicher weise auf Spanisch geschriebenen Gebete von den jeweils dazugehörigen Miniaturen.
Der Wunsch der Sammler, dieses Meisterwerk zu besitzen, ist der Grund dafür, dass einige seiner Blätter vom Kodex getrennt wurden, so dass sich heute Teile in den USA und Teile in Europa befinden.
Das Stundenbuch der Maria Stuart
Entstanden: 16. Jahrhundert
Format: 4,8 x 3,2 cm
Umfang: 308 Seiten
Miniaturen: 18 ganzseitige Miniaturen
Einband: Leder mit Goldprägung
Inkl. Kommentarband
Das kleinste heute
bekannte Stundenbuch ist untrennbar mit dem Namen der schottischen Königin Maria Stuart verbunden, auch wenn es bereits einige Jahrzehnte vor ihrer Geburt im direkten Umkreis des französischen
Königshofes entstanden ist.
Vor den wichtigen Textanfängen werden reich verzierte Ornamentseiten gestellt. Bordürenschmuck auf allen vier Seiten hebt die Textanfänge hervor