Der Queen-Mary-Psalter
Eine Handschrift der Superlative
Entstanden: Um 1310–1320 in England, London (?)
British Library, Royal MS 2 B. VII
Umfang: 638 Seiten
Format: 27,5 x 17,5 cm
Miniaturen: 374 Miniaturen, davon 151 Miniaturen in strahlendem Gold und 223 lavierte Federzeichnungen, 464 Bas-de-page-Szenen in zart kolorierter
Grisaille-Zeichnung, 23 historisierte Initialen, zahlreiche mehrzeilige farbige Initialen mit Gold, punzierte Goldhintergründe, großflächig aufgetragenes Blattgold und fein schimmerndes Pinselgold,
intensiv leuchtende Farben
Einband: Dunkelroter Ledereinband mit reicher Goldprägung auf dem Buchrücken und vergoldeten punzierten Zierecken sowie gravierten Schließenbeschlägen
Auflage: 480 nummerierte Exemplare
Kommentarband zur Edition von Nigel Morgan / Lynda Dennison / Delbert Russell
Die Faksimile-Edition erscheint im Frühjahr 2022.
Subskriptionspreis:
13.600,00 EUR (gültig bis Erscheinen)
Späterer Endpreis mindestens: 14.900,00 EUR
Eine Handschrift der Superlative aus dem ersten Viertel des 14. Jahrhunderts: mehr als 800 Miniaturen, historisierte Initialen und Bas-de-page-Szenen! Egal, an welcher Stelle man den Queen-Mary-Psalter aufschlägt, sofort taucht man in eine phantasievolle Bildwelt ein. Es grenzt an ein Wunder, dass ein einziger Künstler diese überwältigende Bilderfülle geschaffen hat, und doch sind alle Elemente des Buchschmucks aus einer Hand und von derselben höchsten künstlerischen Qualität. Erstmals kann dieser königliche Psalter nun als originalgetreue Faksimile-Edition Seite für Seite und Bild für Bild in seiner ganzen Pracht bei Ihnen zu Hause erlebt werden.
Ein königlicher Psalter
Der wahrscheinlich in London entstandene Queen-Mary-Psalter ist eine der wertvollsten Handschriften im Besitz der British Library. Umfang,
Ausstattungsreichtum und die höchste künstlerische Qualität lassen keinen Zweifel, dass der oder die Auftraggeberin aus dem engsten Umfeld der englischen Königsfamilie stammte. Die Herstellung wird
in den Zeitraum 1310–1320 datiert, also in die Regierungszeit von König Eduard II. und seiner Frau Isabella von Frankreich. Möglicherweise war der Psalter ein Geschenk an das Paar oder für ein
königliches Kind gedacht. Die erste gesicherte Besitzerin des Psalters ist die englische Königin Maria I. Tudor (reg. 1553–1558), deren Namen der Psalter heute trägt.
Ein einziger genialer Buchmaler
Es ist kaum zu glauben, dass der Queen-Mary-Psalter das Werk eines einzigen Buchmalers ist. Miniaturen, Zeichnungen, Initialen – alles ist in einer Qualität, die die gesamte englische und
französische Buchmalerei der Gotik überstrahlt. Der Buchmaler ist nur unter seinem Notnamen „Queen-Mary-Meister“ bekannt. Sein technisches Geschick und seine erstklassige Vorstellungskraft
ermöglichten es ihm, aus vielfältigen Quellen einen ganz persönlichen Stil zu schaffen. Sein Figurenstil ist eine exquisite Neuinterpretation und Verfeinerung der etablierten Buchmalerei in England.
Seine Rolle in der englischen Kunst kann mit der von Giotto in Italien und mit der von Jean Pucelle in Frankreich verglichen werden.
Atemberaubend vielfältig
Mit seinem Bilderreichtum ist der Queen-Mary-Psalter eine wahre Bilderbibel. Den Auftakt bildet ein Zyklus mit rund 223 Illustrationen zum
Alten Testament, danach folgt der Festkalender mit 24 seitenbreiten gerahmten Miniaturen. Über 100 Miniaturen erzählen das Leben, die Wunder und die Passion Jesu in teilweise ungewöhnlichen
Ikonographien und Szenen. Der als »Bas-de-page« bezeichnete Leerraum unten auf der Seite präsentiert das Mittelalter in seiner gesamten Vielfalt: die Tierwelt des Bestiariums, Ritter in Turnieren und
in der Schlacht, Szenen der Jagd, höfisches Leben mit Tafelfreuden, Musikanten, Gauklern, Drolerien und mythologische Wesen – der Phantasie des Queen-Mary-Meisters sind keine Grenzen
gesetzt.
Lieferbar ab 1. Quartal 2022