Sonstige Handschriften

Der Dioskurides Neapolitanus

 

Entstanden: Anfang des 7.  Jahrhunderts
Neapel, Bibliotèca Nazionale
Umfang: 344 Seiten
Format: 29,5 x 25 cm
Einband: Leder (Es handelt sich um eine Kopie des Originaleinbandes)
Inkl. Kommentarband

 

Der Codex Neapolitanus ist einer der ältesten Überlieferungsträger des bedeutendsten pharmakologischen Werkes der Antike, der Materia medica des griechischen Arztes Dioskurides Pedanios aus dem 1. Jahrhunderts nach Chr. Die hervorragende Stellung dieser Handschrift ist nicht zuletzt auf die zahlreichen Pflanzenbilder zurückzuführen, die die genauen botanischen Beschreibungen detailgetreu veranschaulichen.

Von der großen Bedeutung des Dioskurides als grundlegende Autorität auf seinem Gebiet zeugt die jahrhundertelange Benützung seines Werkes. Im 6. Jh. wurde es ins Lateinische übersetzt, und seit dem 9. Jh. gab es Übersetzungen und Bearbeitungen auch in arabischer, syrischer und hebräischer Sprache. So blieb die Materia medica bis in die Neuzeit d a s pharmakologische Standardwerk, welches nicht nur von Ärzten und Botanikern, sondern auch von an der Pflanzenkunde interessierten Laien gern gelesen wurde.

Der neapolitanische Codex entstand zu Beginn des 7. Jh.s , wobei es allerdings nach dem bisherigen Stand der Forschung ungewiss ist, ob in Byzanz oder Italien. G. Cavallo ist der Ansicht, dass die Miniaturen der Handschrift jedenfalls ein Produkt des griechischen Kulturschaffens in Italien sind. Diese insgesamt 403 Miniaturen mit Darstellungen von Pflanzen vermitteln uns als einzigartige Zeugen die hohe Virtuosität der Buchmalerei jener Zeit.

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Der Dioskurides Neapolitanus

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Aesopus: Vita et Fabulare -Ulm 1476

 

Umfang: 550 Seiten

Format: 30,5 x 22,5 cm

Über 190 Holzschnitte

Handgebunden in Leder mit Bünden, im Schmuck-Schuber

Nach dem Original der Otto Schäfer-Bibliothek in Schweinfurt

Inkl. Kommentarband

Auflage: 800 nummerierte Exemplare

Verlag: Edition Libri Illustri

 

Der sogenannte "Ulmer Aesop" gilt wegen seiner zauberhaften Holzschnitte als eines der schönsten deutschen Bücher aller Zeiten. Die Drucker in der Frühzeit hatten hier manche Probleme, die man in der Ausgabe sehr gut erkennen kann; So ist ein Holzschnitt verwischt oder es wurden Initialen vergessen. Interessant sind auch viele handschriftliche Ergänzungen. Durch einen aufwändigen Lagenschnitt entsteht der Eindruck, ein echtes altes Buch in den Händen zu halten. Die Faksimilierung erfolgte Seite für Seite mit höchstem technischem Aufwand. So wurden auch vom Bücherwurm verursachte Schäden sichtbar gemacht.

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Aesopus: Vita et Fabulare -Ulm 1476

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Astronomisch-astrologischer Codex König Wenzels IV

Faszination Himmelskunde in künstlerischer Perfektion

Entstanden: Um 1400 in Prag
Bayerische Staatsbibliothek, München
Umfang: 106 Seiten
Miniaturen: 55 großformatige Miniaturen, 7 astrologische Diagramme und 146 Farbinitialen, teils auf Goldgrund und historisierte Initialen
Einband: Weißer Ledereinband mit Blindprägung und 8 Eckbeschlägen aus Messing in Schmuckkassette
Auflage: 999 nummerierte Exemplare
Inkl. Kommentarband
Belser Verlag, Stuttgart, 2018

 

Der Codex wurde kurz nach 1400 in den Wenzelswerkstätten in Prag von Wenzels Hofastronomen Terzysko für den ganz persönlichen Gebrauch König Wenzels IV, den König des Heiligen Römischen Reichs und böhmischen König, zusammengestellt.  Der überreich illuminierte Codex enthält lateinische Übersetzungen arabischer und jüdischer Texte. In den Miniaturen finden sich Bademägde oder ein mit König Wenzel eng verknüpftes Motiv in der Wenzelsbibel wieder. Die Miniaturen sind mit reichlich Blatt- und Pinselgold ausgestattet. Der Codex gibt astronomisch-astrologisches Wissen, mit Sternauslegungen und –deutungen der berühmtesten Astronomen und Astrologen der Antike und des Mittelalters wieder.

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Ulrich Boner: Der Edelstein
Das erste durchgehend farbig illustrierte Buch in deutscher Sprache

Entstanden: 1461

Herzog August Bibliothek (Wolfenbüttel, Deutschland)

Umfang: 176 Seiten

Format: 29 x 20 cm

Miniaturen: 101 kolorierte Holzschnitte
Einband: Dunkler Ledereinband

Auflage: 850 Exemplare

Inkl. Kommentarband

Müller und Schindler Verlag

 

Die erstaunlich reich illustrierte, farbige Inkunabel enthält die Fabelsammlung des Berner Dominikaners Ulrich Bonner. Das Werk, das als Frühdruck 1461 von Albrecht Pfister herausgegeben, nur in diesem einem Exemplar erhalten ist, erschloss mit seinem weltlichen Inhalt und der prachtvollen Ausgestaltung erstmals neue bürgerliche Lesekreise.

Auf 176 Seiten werden 86 Tier- und Pflanzenfabeln mit 101 leuchtend kolorierten Holzschnitten illustriert in einer für den Wiegendruck erstaunlichen Vielfalt.

Der Text ist in der Gutenberg-Schrift der 36-zeiligen Bibel gesetzt, die bis dahin nur für lateinische geistliche Werke verwendet wurde. Der Edelstein ist für die Entwicklung der Buchkunst von eminenter Bedeutung.

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Ulrich Boner: Der Edelstein

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Das Buch vom erfüllten Leben

Entstanden: Um 1342

Free Library in Philadelphia

Format: 20,7 x 14,4 cm

Umfang: 146 Seiten

Miniaturen: 44 ganzseitige Miniaturen, 74 Goldinitialen und reicher Bordürenschmuck

Einband: Einband mit rotem Samt bezogen, 4 Zierbeschläge, Goldschnitt

Auflage: 980 nummerierte Exemplare

Inkl. Kommentarband

 

In dieser Faksimileausgabe wird das Leben im Mittelalterlichen Alltag anhand von Miniaturen in allen Details wiedergegeben.
Der Betrachter erhält unter anderem einen Einblick in die Wohnstuben und Schlafgemächer der mittelalterlichen Menschen. Jacques Bruyant, ein Geistlicher aus Paris, hat die Verserzählung um 1342 unter dem Titel »Le Livre du Chastel de Labour« (»Buch von der Burg der Arbeit, der Armut und des Reichtums «) verfasst. Der Auftraggeber des „Buches vom erfülltem Leben“ soll die einflussreiche Familie Beuville aus der Normandie gewesen sein. Ihr Wappen befindet sich auf vielen Seiten der Handschrift.

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Das Buch vom erfüllten Leben

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Chansonnier de Jean de Montchenu

Entstanden: Frankreich um 1475

Bibliothèque nationale de France

Umfang: 144 Seiten

Format: 22 x16 cm

Miniaturen: 2 ganzseitige Miniaturen, 127 Seiten mit Illustrationen von Pflanzen, Tieren und mythologischen Wesen, reiches Golddekor

Einband: Herzförmig in rotem Samt

Auflage:1380 nummerierte Exemplare
Inkl. Kommentarband

 

 

Wahrscheinlich um 1475 wurde diese Handschrift, eine Sammlung italienischer und französischer Liebeslieder (und eines spanischen), für Jean de Möndchen, Adeliger, Apostolischer Protonotar, Bischof von Agens (1477) und Visiers (1478-1497) geschaffen.

Ist das Buch geschlossen, hat es die Form eines Herzens. Wird es geöffnet, nimmt es die Gestalt eines Schmetterlings an, gebildet aus den Herzen zweier sich Liebenden, die in ihren Liedern Liebesbekundungen austauschen. Wie leicht vorstellbar, ist bereits die herzförmige Kontur der Handschrift eine Rarität. Einzigartig jedoch sind die bei ihrer Öffnung sichtbare Darstellung zweier verbundenen Herzen und das reichhaltige Dekor.

Die Lieder in französischer und italienischer Sprache, geschrieben für verschiedene Stimmen, sind das Werk einiger der besten mittelalterlichen Tondichter und Musiker. Guillaume Dufay und Johannes Ockeghem, die führenden Komponisten in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts, zählen dazu. Guillaume Dufay (1397-1474), vom Papst ernannter Kanoniker in Cambrai und Mons, schuf gleicherweise geistliche und weltlich-höfische Musik, Messen und Motetten sowie französische Chansons. Johannes Ockeghem (1410-1497), flämischer Komponist und Kleriker, Sanger am Hof des französischen Königs Karl VII., Schatzmeister der Kirche St. Martin in Tours und Diplomat des Papstes, war einer der herausragendsten Bassisten seiner Zeit.

Im Codex stehen sich zwei ganzseitige Miniaturen gegenüber. In der ersten schließt Liebesgott Cupido mit seinen Pfeilen auf eine junge Dame, während die Schicksalsgöttin Fortuna das Lebensrad dreht. In der zweiten nähern sich die Verliebten einander. Pentagramme, Musik und Liebesgedichte sind umgeben mit Illustrationen von Tieren, Vögeln, Hunden und Katzen sowie aller Arten von Blumen und Pflanzen, erhöht durch die reiche Verwendung von Gold. Zu Harmonie und Eleganz des Codex trägt auch der Einband aus blutrotem Samt bei, der dieses „Buch des Herzens“ umschließt.

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Chansonnier de Jean de Montchenu

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Das Große Buch der Liebe


Breviari d'Amor de Matfre Ermengaud

Entstanden: Um 1320

Russische Nationalbibliothek , St. Petersburg

Umfang: 504 Seiten

Format: 35,0 x 24,5 cm

Miniaturen: 29 ganzseitige und 192 kleinere Miniaturen

Einband: Rosafarbiger Samteinband mit Beschlägen

Auflage: 995 nummerierte Exemplare

 

Matfre Ermengau Franziskanermönch aus Béziers.  Sein berühmtestes Werk war ein okzitanisches Gedichtbuch mit etwa 34.500 Versen und ist in achtsilbigen Reimpaaren verfasst.

 Das Breviari d'amor ist ein enzyklopädisches Werk von großer Länge und Vielfalt, dessen einziges Ziel die Versöhnung der Liebe zu Gott mit den erotischen Vergnügungen der Troubadour-Lyrik ist und das wie ein "Baum der Liebe" gegliedert ist.

Das Werk beginnt mit volkstümlicher Theologie, einem Abschnitt mit dem Titel "Das Studium Gottes und der Schöpfung". Von der Dreifaltigkeit geht es weiter zu den Engeln und Dämonen, dann zum Tierkreis und den Planeten. In einem Abschnitt mit dem Titel "Das Studium der Natur" ("Naturgesetz") werden die richtigen Formen der Anbetung, die Versuchungen, denen der Christ ausgesetzt ist, und die Sünden, die er vermeiden muss, erörtert.

Es werden Beispiele aus dem täglichen Leben angeführt. In "Die Liebe zu Gott" fasst er schließlich die christlichen Glaubensbekenntnisse, das Leben Christi und einige Hagiographien zusammen.

Matfre soll neben Ferrari da Ferrara der erste gewesen sein, der die Lieder der Troubadoure niedergeschrieben hat.

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Der Pariser Alexanderroman

Entstanden: ca. 1420/25, Paris
British Library, London
Umfang: 194 Seiten
Format: ca. 28,4 x 19,5 cm
Miniaturen: 86 Miniaturen, mehr als 100 mehrzeilige goldene Initialen
Einband: Brauner Ledereinband mit drei feinen goldgeprägten Rahmenlinien sowie dem Wappen des
letzten Besitzers, König Georg II, auf dem Vorderdeckel.
Auflage: 680 handnummerierte Exemplare
Inkl. Kommentarband

Der Pariser Alexanderroman gilt zweifelsohne als eine der prachtvollsten Alexander-Handschriften des ganzen Mittelalters. Die 86 Miniaturen sind fast auf jedem Blatt der Handschrift zu finden. Sie erzählen in ihrer Schönheit der gotischen Bildersprache von der mythischen Abkunft Alexanders, dem Unterricht bei Aristoteles. Die Schlachten gegen den Perserkönig Darius sind in den Miniaturen wiedergegeben sowie Bilder Alexanders Zug bis nach Indien. Der Alexanderroman ist in Altfranzösisch verfasst.

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Pariser Alexanderroman

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Pariser Alexanderroman

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Die Chronik des Kreuzfahrer-Königreiches Jerusalem

Entstanden: Um 1455
Österreichische Nationalbibliothek
Umfang: 36 Seiten
Format: 52 x 29 cm
Miniaturen: 11 große, 47 kleine Miniaturen und 98 Medaillons und Initialen
Inkl. Kommentarband
Idion Verlag

 

Die um 1455 entstandene Handschrift aus der Werkstatt des David Aubert im Auftrag des Herzogs von Burgund, erzählt den ersten Kreuzzug, die Eroberung Jerusalems und die Geschichte des Königreiches Jerusalem bis zu seinem Untergang.

Die Handschrift wurde in französischer Sprache verfasst. Außergewöhnlich ist die Anordnung der Schrift: Die Handschrift ist in vier Spalten quer zum Buchrücken angeordnet und über Seiten hinweg kolumnenweise zu lesen! Durchlaufende Farbbänder mit eingelassenen Medaillons liefern den größten Teil der Informationen und gelten als wichtige Dekorationsmotive. Bevor die Handschrift in die Österreichische Nationalbibliothek kam, war sie im Besitz von Kaiser Karls V.