Romanische Miniaturen und Initialen in höchster Kunstfertigkeit
Entstanden: nach 1029, Werden.
Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz,
Umfang: 237 Seiten
Format: 25,4 x 17,5 cm
Miniaturen: 6 ganzseitige Miniatur- und Zierseiten, 190 große, meist goldene und silberne Initialen.
Einband: Ganzleder, Kopie des Originaleinbandes. Alle Blätter sind dem Original entsprechend randbeschnitten. Faksimile in Leinenschuber.
Inkl. Kommentarband
Auflage: 765 nummerierte Exemplare
Der Werdener Psalter wird aufgrund seiner verschwenderischen Ausstattung auch „Luxuspsalter“ genannt und
gehört zu den bedeutenden, berühmten mittelalterlichen Prachthandschriften aus dem Besitz der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz in Berlin. Der Psalter entstand in einem Kloster in Werden,
welches um 800 vom hl. Liudger, Bischof von Münster, gegründet wurde.
Die Handschrift enthält ein Psalterium in ungewöhnlicher Textgestalt. Eröffnet wird die Reihe der Psalmen mit
dem Autorenbild, das den biblischen König David in seinen beiden Funktionen, als Herrscher und als Verfasser der Psalmen, darstellt. Eine weitere Miniatur zeigt die Tötung des Goliath und die
Überbringung seines Hauptes an König Saul in zwei weiteren Episoden. Die dritte ganzseitige Miniatur schließlich zeigt Christus als Sieger über den Drachen und den Löwen.
Alle 150 Psalmen und die nachfolgenden Cantica beginnen mit großen Initialen aus Gold- und Silberranken.
Hinzu kommen noch besonders hervorstechende Zierzeilen auf Purpurhintergrund mit abwechselnd goldenen und silbernen Majuskeln. Weiterhin finden sich im Werk 190 Rankeninitialen, bestehend aus
geometrisch geführten Bändern, häufiger aus Pflanzenteilen. Gleichfalls sind in dem Rankenwerk Bilder von Drachen, Vögeln, Hunden und Darstellungen von Menschen zu finden. Diese gestalten sie zu
phantasievollen Miniaturen.
All dies verleiht dem Werk in seiner Gesamtheit den Eindruck von kostbarer Pracht, wie wir sie nur von
wenigen Handschriften kennen.
„Der Werdener Psalter enthält den Text des Psalterium Romanum, einen altlateinischen Text, der sich von der
Vulgataversion nicht sehr stark unterscheidet, weiters die zugehörigen altlateinischen Cantica und einige Gebete. Ein umfangreicher Kalender sowie zwei Tafeln zur Berechnung des Datums des
Osterfestes und der dazu nötigen Monddaten stehen am Ende der Handschrift.
Der Werdener Psalter ist zweifellos ein Luxuspsalter, der nicht für den liturgischen Gebrauch, sondern für
eine hochgestellte und reiche Persönlichkeit hergestellt worden war. Dies legen sowohl der Text als auch die kostbare Ausstattung nahe.“ ADEVA