Stundenbücher
H - M
Stundenbuch des Pico della
Mirandola
Entstanden: um
1499, Norditalien
British Library, London
Umfang: 230 Seiten
Format: 16,5 x 11 cm
Miniaturen: 4 ganzseitige und 7 kleinere Miniaturen
Einband: Prunkeinband, roter Samt. Der Einband ist mit vergoldeten Beschlägen und Schließen versehen. Opale und ein ovaler Lapislazuli schmücken den Einband. 3-Seiten-Goldschnitt.
Die Lieferung erfolgt in einer Schmuckkassette
Auflage: 1495 nummerierte Exemplare
Inkl. Kommentarband
Beim Verlag vergriffen!
Galeotto Pico della Mirandola residierte in Norditalien im kleinen Fürstentum Mirandola, malerisch gelegen zwischen der Grafschaft Mantua und den Herzogtümern Ferrara und Modena. Das kurz vor seinem Tode fertiggestellte Stundenbuch beginnt mit einem Kalender, welcher Feste und Heiligentage verzeichnet. Fein gemalte Tierkreiszeichen und Monatsbilder führen durch das Jahr. Vier ganzseitige Miniaturen stehen vor den einzelnen Offizieren. Sie sind, wie die Kalenderminiaturen, nach dem Prinzip mittelalterlicher Handwerkskunst in 23,5 Karat vergoldet. Der Meister dieser vollendeten Maltechnik war Giovanni Francesco Maineri, Hofmaler des ferraresischen Fürstenhauses Este.
Mirandola Stundenbuch
Stundenbuch der Isabella von Kastilien
Entstanden: Zwischen 1500 und 1504
Museum of Art (Cleveland, USA)
Umfang: 558 Seiten
Format: 23,5 x 17,3 cm
Miniaturen: 40 ganzseitigen und 10 halbseitigen Miniaturen, 24 Kalendermedaillons und mehr als 300 Randdekorationen
Einband: Roter Samteinband mit Wappen in Schmuckkassette
Auflage: 980 nummerierte Exemplare
Inkl. deutschen Kommentarband
Für das Stundenbuch der Isabel von Kastilien kooperierten die berühmtesten Buchmaler der Gent-Brügger Schule miteinander und schufen so zwischen 1500 und 1504 einen Höhepunkt der flämischen Buchmalerei. Alexander Bening und Gerard David statteten die Pergament-Handschrift mit 40 ganzseitigen und 10 halbseitigen Miniaturen, 24 Kalendermedaillons und mehr als 300 Randdekorationen aus. Außerordentlich große Aufmerksamkeit schenkten die Maler den Rahmen, die sie mit entzückenden Insekten, Vögeln und den verschiedensten Blumen belebten. Dank illusionistischer Effekte scheinen die zauberhaften Schmetterlinge sich aus den bunten Blüten zu erheben und dem Betrachter entgegenzufliegen.
Auf dem ersten Blatt der Handschrift lassen sich das Wappen und Motto von Isabella und Ferdinand finden und bestätigen so die Eigentümerschaft. Unklar ist jedoch immer noch, von wem und aus welchem Grund das Stundenbuch in Auftrag gegeben wurde. Die meisten Quellen vermuten, dass es sich entweder um ein verspätetes Hochzeitsgeschenk oder ein Trostgeschenk anlässlich des Todes eines von Isabella und Ferdinands Söhnen handelte. Hier lässt sich jedoch nur spekulieren.
Es ist allgemein bekannt, dass Königin Isabella I. von Kastilien eine große Liebhaberin der flämischen Kunst und speziell von prachtvollen religiösen Büchern war. Zahlreiche kostbare Handschriften bewahrte sie in ihrer Privatbibliothek im Alcazar in Madrid auf.
Stundenbuch der Isabella von Kastilien
Liber Precum
Entstanden: zwischen 1480 u. 1490, Köln
Format: 9,5 x 13 cm
Umfang: 198 Seiten
Miniaturen: 41 ganzseitige Miniaturen
Einband: Ganzledereinband mit Blindprägung
Auflage: 580 limitierte Exemplare
Inkl. Kommentarband
Insgesamt 41 Miniaturen illustrieren die Gebete im ersten Teil der Handschrift. Besondere
Aufmerksamkeit verdient es, dass diese Bilder jeweils auf der linken Seite angeordnet sind und damit den dazugehörigen Texten unmittelbar gegenüberstehen. Atmosphärische Landschaften und eine subtile
Farbgebung sind die bildbestimmenden Elemente, die den besonderen Reiz der Bilder ausmachen und den Illuminator als Meister seines Faches ausweisen. Dieser Maler gehörte in
der
2. Hälfte des 15. Jhs. zu den führenden Protagonisten der Kölner Malschule, von der seit Beginn des Jhs. die entscheidenden Impulse für die Entwicklung der deutschen Tafelmalerei ausgegangen waren. Als Ihr Hauptmeister gilt Stephan Lochner, der Vollender des Weichen Stils in der hochgotischen Malerei.
Auch in der Zusammenstellung ihrer Texte weicht die Handschrift von dem üblichen Schemata ab. Sie umfasst zwei größere Textteile, die unabhängig voneinander geschrieben und künstlerisch ausgestattet wurden: Der erste enthält eine Folge von Gebeten zur Vita Christi (zum Leben und Leiden Jesu), der zweite versammelt eine Reihe von Prosa- und Verspredigten sowie weitere Gebete.
Liber Precum
Stundenbuch der Katharina von Kleve
Entstanden um 1440
New York, Pierpont Morgan Library
Format: 19,2 x 13,0 cm
Umfang: 714 Seiten
Miniaturen: 25 ganzseitige und 132 halbseitige Miniaturen
Einband: Brauner Ledereinband mit Schmuckstein und vergoldeten Schließen
3-seitig Goldschnitt
Auflage: Limitiert auf 980 Exemplare
Inkl. deutscher Kommentarband
Um 1430 entstand für die Herzogin von Geldern in Utrecht, vielleicht aber auch in Nimwegen, ein prachtvolles Stundenbuch, das in Umfang und Qualität auch in der Spätzeit der Buchmalerei seinesgleichen sucht. Für die Enkelin des Burgunderherzogs Johann Ohnefurcht, Katharina von Kleve, schuf der nach ihr benannte Meister eine Bilderhandschrift, die zu den reichsten und künstlerisch am qualitätsvollsten illuminierten Handschriften des 15. Jahrhunderts zählt.
Wir wissen nicht, wer der Auftraggeber für dieses prachtvolle Stundenbuch war, die Vermutung aber liegt nahe, dass es für Katharina von Kleve zu ihrer Hochzeit mit Arnold von Egmont, Herzog von Geldern, geschrieben, gemalt und illuminiert worden ist.
Katharina entstammte einer Familie, die mit den großen Fürstenhäusern Europas in einem genannt wurde. Ihre Mutter war Maria von Burgund, die Tochter von Johann Ohnefurcht und Frau Arnolds von Kleve. Katharina war eine äußerst selbstbewusste Frau, die – unterstützt von Philipp dem Guten – für lange Zeit die Macht in Geldern an sich nahm, um die Misswirtschaft ihres Mannes zu beenden.
Bis in die kleinsten Einzelheiten spätmittelalterlicher Sachkultur hinein ist das Ambiente der Figuren geschildert.
In den Rändern der einzelnen Seiten tauchen Münzen, Muscheln und Krabben, streitende Hähne, Fische, Schmetterlinge, Blumen und Insekten aller Art auf. Vogelkäfige und Reusen bilden zusätzlich anspruchsvolle Rahmen, in denen wir aber auch Bilder zur Jagd und Fischerei, eine melkende Bäuerin oder eine ganze Backstube finden
Les Belles Heures du Duc de Berry
Entstehung: 15. Jahrhundert
Metropolitain Museum of Art, The Cloisters, New York
Umfang: 448 Seiten
Format: 23,8 x 17,0 cm
Miniaturen: 172 Miniaturen, umgeben von filigranen Zierranken mit bis zu 500 goldstrahlenden Efeublättern.
Zahlreiche ein- oder mehrzeilige Zierinitialen in Rot und Blau sowie strahlendem Gold.
Einband: Saffianleder mit Goldverzierung auf dem Vorder- und Rückendeckel.
Auflage: Limitiert auf 980 Exemplare
Inkl. Kommentarband
Der prachtvolle Codex stellt das persönlichste Stundenbuch des Herzogs von Berry dar. Strahlende Miniaturen, filigrane Zierranken und verspielte Schmuckelemente zeugen von der Begeisterung des Auftraggebers für die Kunst der Malerbrüder Limburg.
Das Legendarium der Sforza
Biblische Geschichten in strahlenden Farben der Renaissance
Entstanden: 1476, Mailand
Turin, Biblioteca Reale,
Format: ca. 26,4 x 18,2 cm
Umfang: 316 Seiten (158 Blatt)
Miniaturen: 324 farbenkräftige Miniaturen, 107 dreizeilige Zierinitialen auf Goldgrund, Heraldik in Gold und Silber auf fast allen Seiten
Einband: roter Samteinband mit fein gearbeitetem Schmuckmedaillon
Inkl. Kommentarband
Auflage: Die Faksimile-Edition des Legendariums der Sforza erscheint im Verlag Franco Cosimo Panini, Modena. Die einmalige Auflage ist weltweit auf 750 Exemplare limitiert. Davon
sind nur 99 Exemplare exklusiv für den deutschsprachigen Raum für den Quaternio Verlag Luzern reserviert.
Das Legendarium der Sforza bietet in leuchtenden Farben und strahlendem Gold eine feinsinnig inszenierte Bild-Erzählung der Geschichten rund um die irdische Familie Jesu Christi.
Bewundern Sie dieses wunderbare Meisterwerk eines der größten Buchmaler seiner Zeit: Cristoforo de Predis! Für den prunkliebenden Herzog von Mailand Galeazzo Maria Sforza hat er die Handschrift geschaffen, die als eine der schönsten der italienischen Renaissance gilt. In einer ungemein farbenprächtigen Bilderflut wird der Betrachter dabei in die lombardischen Städte und Landschaften des 15. Jahrhunderts entführt. Staunen Sie, mit welcher Sorgfalt der Künstler seine Figuren gestaltet und sie so zum Leben erweckt!
Meisterwerk der Renaissance
In einer unglaublichen Fülle von meisterhaften Bildern illustriert das Legendarium der Sforza die Geschichten um Jesus und
seine irdische Familie mit großer Kunstfertigkeit.
In der Finesse der Architekturdarstellungen, in den zentralperspektivischen Konstruktionen, im Spiel von Licht und Schatten sowie in der expressiven Mimik und Gestik der Figuren spiegeln sich dabei verschiedene Elemente der Renaissancekunst wider. Mehrfach hat der geniale Buchmaler die zu illustrierenden Textstellen in Einzelszenen aufgeschlüsselt und auch die Momente vor und nach einem Ereignis in eigenen Miniaturen festgehalten, so dass hier Bild für Bild eine einzigartige Choreographie des biblischen Geschehens entsteht.
Das Moskauer
Stundenbuch
Ein Glanzlicht der Pariser Buchmalerei in Gold und Silber
Entstanden: 15. Jahrhundert in einer Pariser Meisterwerkstatt
Russische Staatsbibliothek
Format: 18,5 cm x 13,5 cm
Umfang: 470 Seiten
Miniaturen: 17 großformatigen Miniaturen, 24 Bilder zum Kalenderzyklus, über 170 Seiten Bordürendekor
Einband: Brauner Ledereinband mit Echtgoldprägung, Original-Schmuckkassette aus feinstem Rindsleder
Inkl. Kommentarband
Auflage: Limitiert auf 980 Exemplare
Das Moskauer Stundenbuch diente als Andachts- und Gebetsbuch für das Stundengebet. Gedacht war es für Laien, aber später wurde es auch vom reichen Adel genutzt und diente im Spätmittelalter als privates Andachtsbuch.
Der Auftraggeber ist bis heute unbekannt. Doch lässt sich aufgrund des Wappen und innerhalb der Miniaturen darauf schließen, dass es sich um eine Person von hohem Rang handelt muss.
Die Miniaturen geben Aufschlüsse auf mindestens zwei Buchmaler. Eine deutliche Beeinflussung des Pariser Buchmaler Coëtivy zeigen die Landschaften mit ihren Burgen und Wäldern, der zu seiner Nähe zur niederländischen Malerei bekannt ist.
Bei der Miniatur des Evangelisten Markus lassen sich Bezüge zur Rogier van der Weyden erkennen. Eine solch aufwändige architektonische Gestaltung war vor allem bei den niederländischen Meistern sehr beliebt.
Florentiner Stundenbuch des Lorenzo de’ Medici
Entstanden: 15. Jahrhundert
Biblioteca Medicea Laurenziana (Florenz)
Umfang: 472 Seiten
Format: 15,3 x 10,1 cm
Miniaturen: Zahlreiche Initialen, 9 ganzseitige Miniaturen, Goldumschnitt
Einband: Violettem Samteinband mit Beschlägen und Eckbeschlägen aus ziseliertem vergoldetem Silber, die auf Vorder- und Rückdeckel mit einem großen Lapislazuli und vier Rosenquarzen
besetzt sind
Auflage: 980 nummerierte Exemplare, davon 150 Exemplare für den deutschsprachigen Raum)
Lorenzo de Medici gab diese Handschrift als Hochzeitsgeschenk für seine Tochter Luisa in Auftrag. Er konnte dafür den berühmten italienischen Buchmaler Francesco Rosselli gewinnen.
Die Miniaturen sind von breiten Bordüren, voll von Ornamenten wie Blumenschmuck, Blättern und Früchten eingefasst.
Stundenbuch des Bischofs Morgades
Entstanden: 1410 – 16. Jahrhundert
Museu Episcopal de Vic (Barcelona), Spanien
Umfang: 110 Seiten
Format: 14,2 × 10,3 cm
Miniaturen: Zahlreiche Miniaturen verschiedener Stile und Herkunft, Text- und Randverzierungen
Einband: Goldbestickter Samteinband, im eleganten Etui
Auflage: 995 nummerierte Exemplare
Das Werk gehört zu den Codizes, die ab dem 19. Jahrhundert als künstlerische Inspirationsquellen wiederentdeckt werden. Zu jener Zeit waren die Abbildungen von besonderer Bedeutung als Begleitmaterial für die Texte. In einigen Fällen, wie bei diesem Buch, wurde sogar eine bibliophile und geschäftlich unsinnige Strategie verfolgt: um sie besonders prächtig auszustatten, wurden die Abbildungen bestimmter Exemplare mit Serien aus anderen Manuskripten bereichert.
Auf diese Weise wurden in dieses Buch zwei Bildergruppen aus anderen Werken aufgenommen, um seinen Wert zu steigern. Diese nicht ganz legale Vorgehensweise hat bewirkt, dass das Manuskript 88 der Bischöflichen Bibliothek von Vic heute ein singuläres, eigentümliches und einzigartiges Werk darstellt.
Der Leser, der in seinen Seiten blättert, findet einen wahren Reigen aus den besten Dekorationsstilen von Stundenbüchern. Das Manuskript bietet somit eine einzigartige Sammlung von verzierten Seiten, die eine Anthologie von Kreationen aus verschieden Inspirationsquellen darstellen.