Stundenbücher
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Als Stundenbuch bezeichnet man ein standardisiertes, außerhalb des liturgischen Jahreskreises stehenden Andachtsbuch für Laien, eingeteilt in verschiedene Andachten, deren Struktur aus dem Chorgebet übernommen wurde, dessen Texte aber von der Kirche nicht kontrolliert wurden. Ein Stundenbuch beinhaltet die wichtigsten Elemente aus dem Brevier, wie z. B. Fürbittengebete zu den Heiligen, das Kalendarium, Kleine Tageszeiten, Bußpsalmen, Litanei, Totengottesdienst. Hinzu kamen weitere Texte, insbesondere Mariengebete und Psalmen. Die Reihenfolge und die Zusammensetzung konnte stark variieren. Im Mittelpunkt der Stundenbücher stand die Marienverehrung.
Das Blumenstundenbuch von Simon Bening
Schönste flämische Buchmalerei
Entstanden: 16. Jahrhundert
Umfang: 438 Seiten
Format: 16,5 x 11,2 cm
Miniaturen: 70 Miniaturen und über 300 Seiten mit einer Fülle an Buchschmuck,
vor allem Blumen aber auch Vögeln und anderem Getier ausgestattet
Auflage: 980 Exemplare
Inkl. Kommentarband
Das Blumen-Stundenbuch von Simon Bening gehört zu den schönsten der Buchmalerei. Es demonstriert eindrucksvoll den hohen Rang der flämischen Buchkunst des 16. Jahrhunderts. Zwei Besonderheiten heben diese Meisterwerk unter allen Stundenbüchern hervor: zum einen das lockere Streumuster von Blumen oder Vögeln, das jede Textseite ziert; zum anderen die vielen unterschiedlichen Formen der Seitengestaltung innerhalb einer Handschrift.
Deshalb gilt dieses Werk in seiner Gestaltungsvielfalt als unübertroffener Höhepunkt
seiner Zeit.
Das Blumenstundenbuch von Simon Bening
Christoph Wirsung – Artzney Buch von 1568
Entstanden: 1568 Heidelberg
Biblioteca Apostolica Vaticana
Umfang: 933 Seiten
Format: 33 x 21 cm
Einband: Vegetabiles Kalbsleder mit 7 Farben und 23-Karat Goldprägung,
Buchschnitt: 23-Karat Gold mit 5 Farben bemalt
Christoph Wirsungs Artzney Buch wurde im Jahr 1568 in frühem Neuhochdeutsch verfasst. Der historische Bucheinband, ein Meisterwerk der Renaissance, wurde in Leder, Bemalung und Echtgoldprägung in 23 Karat Gold originalgleich gestaltet. Die drei Goldschnitte wurden mit Punzierungen, Bemalung in Handarbeit und in Echtgold hergestellt. Der Hugenotte Guillaume Plunion fertigte den atemberaubenden goldenen Mantel des Arzneibuchs als Geschenk an Kurfürst Friedrich III. im Jahr 1571.
Der Arzt und Apotheker Christoph Wirsung, in Augsburg geboren, lebte in seiner Jugend einige Jahre in Venedig und lernte dort Italienisch. Im Artzney Buch stellte er seine gesammelten therapeutischen Anweisungen der interessierten Öffentlichkeit vor. Das umfassende Werk „Ein New Artzney Buch, Darinn fast alle eußerliche und innerliche Glieder des menschlichen Leibs, sampt… Kranckheiten und Gebrechen, --- und wie man dieselbigen… curieren soll“ wurde zum Bestseller, in 15 Auflagen nachgedruckt, und erschien noch im Jahre 1619 in Frankfurt a.M. in einer Neubearbeitung von Peter Ussenbach.
Christoph Wirsung – Artzney Buch von 1568
Barberini Stundenbuch für Rouen
Entstanden:
Um 1510 in Nordfrankreich
Format: 14,3 x 21,4 cm
Umfang: 212 Seiten
Miniaturen: 17 ganzseitige und 44 weitere Miniaturen und reichhaltige Bordürenmalerei.
Einband: Ganzledereinband mit zeitgenössischem, goldfoliengeprägtem Dekor und erhabenen Bünden im Rücken, ziselierter Goldschnitt
Auflage: 1280 nummerierte Exemplare
Inkl. Kommentarband
Dieses französische Stundenbuch aus der Zeit der beginnenden Renaissance stellt in seiner herausragenden Ausstattung und Erhaltung ein wahres Juwel der Vatikanischen Bibliothek dar. Besonders prachtvoll sind die Anfänge der wichtigsten Texte Illuminiert. Goldene, zumeist plastisch wiedergegebene Architekturrahmen auf ornamentierten blauen oder purpurfarbenen Grund steigern die illusionistische Tiefenwirkung der Interieurs oder Landschaften, in denen die Szenen angesiedelt sind. Eine überwältigende Fülle an Motiven und deren Variationen zeichnet auch die Bordüren dieser Handschrift aus.
Barberini Stundenbuch
Les Petites Heures du Duc de Berry
Entstanden: 14. Jahrhundert
Bibliothèque nationale Paris
Umfang: 586 Seiten
Format: 21 x 14,5 cm
Miniaturen: 119 reich mit gold- und silbergeschmückten Miniaturseiten, sowie weitere über 300 prächtige verzierte Seiten
Einband: Schwarzer Ganzledereinband mit Goldprägung, auf fünf echte Bünde geheftet, 3-seitiger Goldschnitt
Inkl. Kommentarband
Auflage: 980 Exemplare
Der Herzog von Berry hat um 1372 die Petites Heures in Auftrag gegeben. Die bedeutendsten Buchmaler des ausgehenden 14. Jahrhunderts haben ein Kunstwerk geschaffen, das wegen der Reichhaltigkeit und Feinheit der Malerei von Wissenschaftlern und Kunstexperten als eines der großartigsten Zeugnisse spätmittelalterlicher Kunst bewertet wird. So haben die großen Buchmaler Jean Le Noir, Jacquemart de Hesdin, sowie einer der Limburg-Brüder an diesem Kunstwerk mitgewirkt.
Liebevoll bis ins kleinste Detail wurde jedes Blatt gestaltet. Der verschwenderische Buchschmuck setzt sich aus einer Vielzahl von Motiven zusammen: prächtigen Versinitialen auf fast jeder Seite, herrlichem Rankenwerk, unzähligen Vögeln und Schmetterlingen. Die zahlreichen Darstellungen des Gönners selbst verleihen der Prachthandschrift einen weitgehend persönlichen Charakter. Es gibt viele Hinweise darauf, dass der Herzog dieses Stundenbuch auf seinen häufigen Reisen immer bei sich hatte.
Les Petites Heures du Duc de Berry
Stundenbuch des Gerard David
Liber Horarum des Escorial
Entstanden: 1484-1486 in Brügge
Real Biblioteca des Monasterio de San Lorenzo de El Escorial
Format: 15,7 x 11,5 cm
Umfang: 470 Seiten
Miniaturen: 15 ganzseitige und 4 kleinere Miniaturen, 16 Dekorseiten
Einband: Dunkles Ziegenleder mit Buchschließe, in Schmuckkassette
Auflage: 980 nummerierte Exemplare
Inkl.
Kommentarband
Nur ganz selten hat sich Gerad David, der renommierte Tafelmaler, so wie in diesem Stundenbuch von 1486, als Buchmaler betätigt. Unter den zahlreichen, heute erhaltenen Handschriften, die Brügger oder Genter Buchmaler zu Lebzeiten Davids illuminierten, finden sich tatsächlich nur drei, an denen der Mahler wohl beteiligt gewesen ist. Geboren um 1460 im holländischen Oudewater, ist Gerard David seit 1484 in Brügge nachweisbar, wo er der führende Meister der Stadt wurde. Gerard David (um 1460-1523) ist der letzte in der Reihe der großen altniederländischen Maler des 15. Jahrhunderts, der letzte bedeutende Vertreter der traditionsreichen Schule von Brügge. 1484 trat er der Gilde der Bildermacher in Brügge bei, in der er wichtige Ämter und schließlich den Vorsitz übernahm.
Weit über 500 Jahre liegt die Erstellung des Stundenbuches von Gerad David in Brügge für den heutigen Betrachter zurück. Gerard David war der führende Kopf in einem kleinen Konsortium von Künstlern, die das Stundenbuch zu gestalten hatten. Ein unbekannter Auftraggeber bestellte das Werk beim berühmten Tafelmaler. Der Meister delegierte zumeist die Ausführung und vollendete sie.
Gerard David stand zur Zeit der Entstehung des so besonderen Stundenbuches in sehr produktiver Beziehung zum Meister des Dresdener Gebetbuchs. Mit ihm zusammen betrieb er die Illuminierung eines berühmten Breviers, das der spanischen Königin Isabel la Católica zugedacht war.
Das Stundenbuch des Gerard David trägt in seinen Miniaturen stets die Handschrift des großen Künstlers, obwohl er mitunter nur retuschiert. Die Handschrift des Meisters vereinheitlicht die Miniaturen im Stundenbuch des Gerard David von 1486 dabei keineswegs. David überarbeitete diejenigen Stellen, die als besonders wichtig galten, nämlich Köpfe und Inkarnate sowie die Gewänder. Exzeptionelle Buchmaler arbeiteten unter seiner Ägide zusammen, ein einmaliger künstlerischer Entstehungsprozess prägt den Codex.
Ein einziges von über fünfzig Bildern hat David zu einem Stundenbuch in Cleveland beigesteuert, welches aus dem Besitz der spanischen Königin Isabel la Catolica stammt, lediglich vier von weit über hundert Miniaturen zu einem Brevier in London, das für die gleiche Herrscherin geschaffen wurde. Die bei weitem interessanteste Konstellation bietet das vorliegende Stundenbuch.
Stundenbuch des Gerard David
Bedford-Stundenbuch
Entstanden: 15. Jahrhundert
British Library, London
Umfang: 578 Seiten
Format: 26,3 x 18,4 cm
Miniaturen: 38 großformatige Miniaturen, zahlreicher Blütenschmuck, über 1250 Medaillons
Einband: Roter Samteinband mit zwei vergoldeten Schließen, die mit einer feinen Gravur verziert sind
Auflage: 980 nummerierte Exemplar
Inkl. Kommentarband
Beim Verlag vergriffen!
Das reichste Stundenbuch des Mittelalters, eine Glanzleistung der Pariser Buchmalerei, entstand im frühen 15. Jahrhundert. Die extrem reiche Ausstattung der Handschrift, das Verständnis für perspektivische Darstellung und die ausdrucksstarke Mimik der Figuren zeugen von der ungeheuren Innovationskraft des »Bedford-Meisters«.
Miniaturen aus dem Bedford-Stundenbuch wie der Turmbau zu Babel gehören zu den am häufigsten abgebildeten Beispielen für die kreative Zeit der ersten Jahrzehnte des 15. Jahrhunderts. Die Kunst der gotischen Buchmalerei stand in ihrem Zenit; am Horizont deuteten sich schon die neuen Ideen des flämischen Realismus an. Jede Text- wie Bildseite wird von einem dichten Rankenwerk aus goldstrahlenden Weinblättern, Akanthusschmuck und kleinen Blüten und Tieren verziert. In diese Schmuckbordüren sind zusätzlich über 1250 Medaillons eingelassen, die die verschiedensten Szenen aus dem Alten und dem Neuen Testament wiedergeben. Damit ist jede Seite von mindestens zwei Bildern geschmückt, die das Bedford-Stundenbuch zur reichsten biblischen Ikonographie des Mittelalters machen. Der mit zahlreichen Goldinitialen und phantasievollen Zeilenfüllern durchsetzte Text ist lateinisch. Am Fuß jeder Seite stehen französische Erläuterungen der Miniaturen in roter, blauer und goldener Schrift.
Bedford Stundenbuch
Das Brüsseler
Stundenbuch
Geheimnisvolles Juwel des Herzogs von Berry
Entstanden: 15. Jahrhundert
Bibliothèque Royale Albert Ier in Brüssel
Format: 27,5 x 18,5 cm
Umfang: 276 Seiten
Miniaturen: 20 ganzseitige Miniaturen, 17 wunderschöne Initialseiten mit Teilbordüren wiedergegeben
Einband: Einband aus rotem Ziegenleder, mit Gold- und Blindprägung, Gold-Rundumschnitt
Auflage: 980 nummerierte Exemplare
Inkl. Kommentarband
Auch wenn so manches Geheimnis um die Entstehung des Brüsseler Stundenbuches bestehen bleibt, so gibt es doch deutliche Indizien dafür, dass es sich dabei um eine Auftragsarbeit des Herzogs von Berry gehandelt haben muss. Denn überall in den Bordüren dieser Bilderhandschrift finden wir die herzoglichen Wappen, seine Embleme wie etwa den Bären sowie das Monogramm VE aus seiner Devise.
Besonders interessant sind die Anhaltspunkte, die mögliche
Erinnerungen an eine große Liebe darstellen könnten. Eine englische Dame muss es wohl gewesen sein, die das Herz des Herzogs entflammt hatte.
Das Brüsseler Stundenbuch ist ein Werk, das man als Inbegriff des gotisch gestalteten Buches anerkennen muss.
Das Brüsseler Stundenbuch
Les Très Belles Heures de Notre-Dame
Entstanden: Ende 14. Jahrhundert
Bibliothèque Nationale in Paris
Format: 28 x 20 cm
Umfang: 252 Seiten
Miniaturen: 25 Miniaturseiten
Einband: Rotes Leder mit Zierprägung und einem Wappen, Goldschnitt, in Acrylglas-Vitrine
Auflage: 980 nummerierte Exemplare
Die Bilderhandschrift „Très Belles Heures de Notre-Dame wurde im Verlauf ihrer wechselvollen Geschichte in drei Teile getrennt. Ursprünglich gehörten der Handschrift das „Turiner Stundenbuch“ und das „Mailänder-Stundenbuch“ an. Die Turiner Gebete sind heute leider verloren. Berühmte Maler wie die Brüder Limburg wirkten bei der Gestaltung dieser prachtvollen Bilderhandschrift mit. Jede der Miniaturen besteht aus drei Elementen. Dem Figurenbild, der historisierten Initiale und der figürlichen Szene am unteren Blattrand.
Les Très Belles Heures de Notre-Dame
Das Stundenbuch der Isabel la Catolica
Entstanden: 15. Jahrhundert/ Brügge
Format: 20,5 x 13,8 cm
Umfang: 732 Seiten
Miniaturen: 72 Miniaturen, 24 Kalenderbilder
Einband: feinstes blaues Ziegenleder
Auflage: 980 Exemplare
Dieser Codex zählt zu den Meisterwerken der sog. flämischen
Schule und gilt als ein Hauptwerk der Werkstatt von Willem Vrelant, einem der angesehensten Militaristen der flämischen Buchmalerei. Seine 72 goldgeschmückten Miniaturen sind ein Beweis für den
Reichtum und das Prestige, die sich mit dem Besitz solcher Handschriften verbanden.
Als Erzbischof Carillo, 1469, Isabel von Kastilien und Fernando von Aragonien fast heimlich in Valladolid traut, ist der Affront gegen Isabels Halbbruder und König perfekt. Hier wird nicht nur die
Vereinigung zweier Kronen eingeläutet, sondern auch die Geburt Spaniens, die Einigung der verschiedenen Königreiche auf spanischem Territorium unter der kastilischen Krone.
Das Stundenbuch der Isabel la Catolica
Das Stundenbuch der Jeanne d’Evreux
Entstanden: 1325 – 1328 in Paris
Metropolitan Museum of Art, The Cloisters, New York
Umfang: 418 Seiten
Format: 9 x 6 cm
Miniaturen: 25 Miniaturen in Demigrisaille, eine Maltechnik von Grauschattierungen mit Farbtönen für Gesicht und Hände der Figuren.
Einband: Brauner Ledereinband mit Goldprägung
Auflage: 980 nummerierte Exemplare
Inkl. Kommentarband
Dieses Stundenbuch wurde für Jeanne d’Evreux, die Gemahlin des französischen Königs Karl IV angefertigt und ist eines der epochemachenden Werke der französischen Kunst des 14. Jahrhunderts. Das Werk gilt als eines der erlesensten Exemplare früher Stundenbücher. Es ist mit 25 Miniaturen des Malers Jean Pucelle ausgestattet.
Das Stundenbuch ist eines der kleinsten Stundenbücher mit einem Format von 9 x 6 cm. Besonders hervorzuheben ist, dass der Meister selbst den Buchschmuck bis hin zum kleinsten Detail ausführte und auch, dass das Stundenbuch der Jeanne d’Evreux das erste große Werk der französischen Buchkunst ist, welches in Demigrisaille-Technik ausgeführt ist.
Das Stundenbuch der Jeanne d’Evreux
Das Berliner Stundenbuch der Maria von Burgund und Kaiser Maximilians I.
Entstanden: 1480, Brügge
Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin
Umfang: 726 Seiten
Format: 10,3 x 7 cm
Miniaturen: 27 ganzseitige Miniaturen, 11 größere Miniaturen, 36 Kleinbilder, 16 Ornamentseiten
Einband: Bordeauxroter Samt mit einer vergoldeten Schließe aus Sterlingsilber
Inkl. Kommentarband
Auflage: 980 nummerierte Exemplare
Die Verbindung der Häuser Habsburg und Burgund durch die Heirat zwischen Maria von Burgund, der einzigen Tochter und Erbin Karls des Kühnen, und dem Sohn Kaiser Friedrichs III., Maximilian, war trotz dahinter stehender politischer Erwägungen ein romantisch-idyllisches Intermezzo und führte zu persönlichem Liebes- und Familienglück.
Im Zuge dieser Verbindung aus dem Jahre 1477 entstand eine der schönsten Bilderhandschriften des burgundischen Fürstenhauses: Das Berliner Stundenbuch der Maria von Burgund und Kaiser Maximilians I.. Der Buchmaler erschließt Innenräume und weite Landschaften und tritt mit den besten Tafelmalern seiner Zeit in einen Wettstreit, bei dem die Buchkunst nicht selten triumphiert. Sogar der große Simon Bening hielt später so manche Bildidee aus dem Stundenbuch für zeitlos gültig.
Berliner Stundenbuch Maria von Burgund und Kaiser Maximilians I.
Das Stundenbuch aus Poitiers in der Lissaboner Stiftung Gulbenkian
Entstanden: 1460 - 1465, Dreieck Angers, Tours und Poitiers
Museu Fundacao Calouste Gulbenkian, Lissabon
Format: 17 x 25,2 cm
Umfang: 352 Seiten
Miniaturen: 39 Seiten mit großen Miniaturen, 24 Seiten mit Bildbordüren und einem
Medaillon in Gold-Camaieu, 248 Seiten mit mehreren Miniaturen, über 850 Bildmotive
Einband: Blauer Samteinband mit Messingbeschlägen und Lapislazuli (Sonderauflage)
Auflage: Gesamtauflage 995 Exemplare
Inkl. Kommentarband
Die reiche Illuminierung des Codex umfasst nicht nur die gewohnten Themen des Marienzyklus, der Bußpsalmen und des Toten-Offiziums, sondern darüber hinaus einen packenden Passionszyklus und eindrucksvolle Bilder zu den Fürbitten der Heiligen. Die Bildfülle wartet mit vielen Kleinbildern in den Bordüren auf: Alle Textseiten sind mit drei Miniaturen in den Rändern geschmückt, die sich zwischen Geschichten des Alten Testaments und frecher Groteske bewegen.
Unser Codex entstand im Umfeld eines herausragenden Künstlers, den man nach dem Stundenbuch einer Tochter Ludwigs XIV. „Meister der Adelaide von Savoyen“ oder nach zwei Miniaturen in einem Missale „Meister von Poitiers 30“ nennt.
Calouste Gulbenkian 1869-1955 war ein vermögender britischer Ingenieur, Ölforscher, Geschäftsmann, Finanzexperte und Kunstsammler. Gulbenkian ist als Gründer der in Lissabon ansässigen Stiftung Fundcao Calouste Gulbenkian bekannt, die das im Jahr 1969 eröffnete gleichnamige Museum verwaltet.
Das Gulbenkian-Stundenbuch wurde wohl für eine Frau konzipiert, kann aber keiner konkreten Person zugeordnet werden.
Das Stundenbuch aus Poitiers in der Lissaboner Stiftung Gulbenkian - Luxusausgabe
Das Stundenbuch aus Poitiers in der Lissaboner Stiftung Gulbenkian
Entstanden: 1460 - 1465, Dreieck Angers, Tours und Poitiers
Museu Fundacao Calouste Gulbenkian, Lissabon
Format: 17 x 25,2 cm
Umfang: 352 Seiten
Miniaturen: 39 Seiten mit großen Miniaturen, 24 Seiten mit Bildbordüren und einem
Medaillon in Gold-Camaieu, 248 Seiten mit mehreren Miniaturen, über 850 Bildmotive
Einband: Blauer Samt über Holzdeckel mit 5 sichtbaren Bünden, Goldschnitt
Auflage: 995 limitierte Exemplare
Inkl. Kommentarband
Die reiche Illuminierung des Codex umfasst nicht nur die gewohnten Themen des Marienzyklus, der Bußpsalmen und des Toten-Offiziums, sondern darüber hinaus einen packenden Passionszyklus und eindrucksvolle Bilder zu den Fürbitten der Heiligen. Die Bildfülle wartet mit vielen Kleinbildern in den Bordüren auf: Alle Textseiten sind mit drei Miniaturen in den Rändern geschmückt, die sich zwischen Geschichten des Alten Testaments und frecher Groteske bewegen.
Unser Codex entstand im Umfeld eines herausragenden Künstlers, den man nach dem Stundenbuch einer Tochter Ludwigs XIV. „Meister der Adelaide von Savoyen“ oder nach zwei Miniaturen in einem Missale „Meister von Poitiers 30“ nennt.
Calouste Gulbenkian 1869-1955 war ein vermögender britischer Ingenieur, Ölforscher, Geschäftsmann, Finanzexperte und Kunstsammler. Gulbenkian ist als Gründer der in Lissabon ansässigen Stiftung Fundcao Calouste Gulbenkian bekannt, die das im Jahr 1969 eröffnete gleichnamige Museum verwaltet.
Das Gulbenkian-Stundenbuch wurde wohl für eine Frau konzipiert, kann aber keiner konkreten Person zugeordnet werden.
Das Stundenbuch aus Poitiers in der Lissaboner Stiftung Gulbenkian
Das Da Costa-Stundenbuch
121 strahlende Miniaturen von Simon Bening
Entstanden: Gent/Brügge um 1515
New York, Pierpont Morgan Library
Umfang: 388 Folios
Format: 17,2 x 12,5 cm
Miniaturen: 121 Miniaturseiten
Einband: Grüner Leder-Einband
Auflage: 381 nummerierte Exemplare
Inkl. Kommentarband
Das Da Costa-Stundenbuch ist eine der ersten von Simon Bening geschaffenen Handschriften. Es ist eines der ersten Meisterwerke, die für einen spanischen Auftraggeber entstanden sind. Ein Wappen konnte einem Mitglied der portugiesischen Familie Sá zugeschrieben werde. Allerdings weist das darüber gemalte Wappen auf jenen Mann hin, nach dem das Stundenbuch benannt werden sollte: Don Alvaro da Costa, Waffenmeister und Kämmerer des portugiesischen Königs Manuels I., dem Gründer des portugiesischen Kolonialreichs.
Strahlende Farben und einzigartige Bildkompositionen, ein unglaublicher ikonografischer Reichtum und eine überreiche Anzahl an Bildern und figürlichem Buchschmuck machen das Da Costa-Stundenbuch zu einer der beeindruckendsten Handschrift des ausgehenden europäischen Mittelalters.
Das Da Costa-Stundenbuch
Das Stundenbuch des Etienne Chevalier
Umfang: 12 Passepartout Seiten a. 4 Miniaturen
Gasamt: 48 Miniaturen
Einband: Kassette
Inkl. Kommentarband
Das Briçonnet-Stundenbuch
Farbenprächtige Tafelmalerei in Buchform
Entstanden:
Um 1485 in Tours
Haarlem, Teylers Museum
Umfang: 288 Seiten
Format: 21,0 x 14,5 cm
Miniaturen: 25 ganzseitige Miniaturen in kraftvoll leuchtenden Farben, verziert mit zarten Goldhöhungen und Silberpartien, zahlreiche vergoldete Zierinitialen mit Trompe-l’œil-Edelsteinen und -Perlen, farbig gestaltete Zeilenfüller auf feinem Pinselgoldgrund
Einband: Dekorativer roter Ledereinband mit reicher Goldprägung auf Vorder- und Rückdeckel, Rücken und Kanten
Auflage: 680 nummerierte Exemplare
Inkl. Kommentarband
Antiquarisches Exemplar
Schlägt man diese außergewöhnliche Bilderhandschrift auf, leuchtet einem aus den vielen ganzseitigen Miniaturen eine Farbenpracht entgegen, die an so nicht vermuten würde: kräftige Blautöne, sattes Violett, außergewöhnliche Rottöne, intensives Grün – das Auge des Betrachters wandert von Farbe zu Farbe und erfasst dabei eine faszinierende Bilderwelt, die Szenen der Bibel aus der Sichtweise des 15. Jahrhunderts zeigt.
Entstanden ist dieses Meisterwerk um 1485 in Tours, einem Hauptort der französischen Buchmalerei. Jean Poyer begeistert den Betrachter mit seinem Gespür für starke Farbkombinationen, für Proportion und Perspektive und mit genau beobachteten Details, es ist ein Vergnügen, in dieser Handschrift zu blättern.
Dass beim Briçonnet-Stundenbuch sowohl der Künstler als auch der Auftraggeber historisch fassbar sind, ist bei Handschriften aus dem Spätmittelalter eher selten und daher ein wahrer Glücksfall der Kunstgeschichte. Einen Hinweis auf den Auftraggeber gibt die Initiale auf fol. 10v. Sie zeigt das Wappen der Adelsfamilie Briçonnet. In Frage kommt dabei der um 1445 in Tours geborene Guillaume Briçonnet, der spätere Bischof, Erzbischof und Kardinal. Unter König Ludwig XI. hatte er sich in der Finanzverwaltung hervorgetan und stieg unter dessen Sohn dann zum Schatzmeister Frankreichs und Mitglied des Staatsrates auf. Aus diesem Anlass dürfte er das extravagante Stundenbuch als Geschenk für seine Ehefrau bestellt haben.
Stundenbuch aus Brügge
Entstanden: 15. Jahrhundert
Biblioteca Apostolica, Vatikan
Format: 9,3 x 7,3 cm
Umfang: 490 Seiten
Miniaturen: 39 ganzseitige Miniaturen
Einband: Brauner Ledereinband mit Goldprägung, 3-Seiten Goldschnitt
Auflage: 900 nummerierte Exemplare
Inkl. Kommentarband
Beim Verlag vergriffen!
Das Stundenbuch aus Brügge ist mit zahlreichen Initialen und Randverzierungen ausgestattet sowie einer Vielzahl an Blumen und Tierdarstellungen. Die Faksimileausgabe wurde im Jahre 1996 durch den Belser-Verlag herausgegeben und ist beim Verlag vergriffen.
Les Belles Heures du Duc de Berry
Entstehung: 15. Jahrhundert
Metropolitain Museum of Art, The Cloisters, New York
Umfang: 448 Seiten
Format: 23,8 x 17,0 cm
Miniaturen: 172 Miniaturen, umgeben von filigranen Zierranken mit bis zu 500 goldstrahlenden Efeublättern.
Zahlreiche ein- oder mehrzeilige Zierinitialen in Rot und Blau sowie strahlendem Gold.
Einband: Saffianleder mit Goldverzierung auf dem Vorder- und Rückendeckel.
Auflage: Limitiert auf 980 Exemplare
Inkl. Kommentarband
Der prachtvolle Codex stellt das persönlichste Stundenbuch des Herzogs von Berry dar. Strahlende Miniaturen, filigrane Zierranken und verspielte Schmuckelemente zeugen von der Begeisterung des Auftraggebers für die Kunst der Malerbrüder Limburg.
Das Breviarium Grimani
Eine der berühmtesten Handschriften der flämischen Buchmalerei der Renaissance
Entstanden: Anfang des 16. Jahrhunderts in der Gent-Brügger Malschule
Format: 29,5 x 22,3 cm
Das Werk ist 18 cm dick, der Buchblock misst 14 cm.
Umfang: 1662 Seiten
Miniaturen: 110 ganzseitige Miniaturen, 1280 Seiten mit gemalten Ausschmückungen
Einband: Mit rotem Samt überzogenem Holzdeckel, darauf sind silber-vergoldete Ornamentleisten, mittig ein Medaillon des Kardinals Grimani mit Text und Wappen versehen.
Auflage: Limitiert auf 750 Exemplare
inkl. Deutschem Kommentarband
Unter den vielen Handschriften der Biblioteca Marciana (Markusbibliothek) in Venedig ragt eine Handschrift hervor, die als eines der größten Meisterwerke der Gent-Brügger Buchmalerei gilt – das Breviarium Grimani.
Kardinal Domenico aus der venezianischen Adelsfamilie Grimani erwarb das Stundenbuch 1520 in Rom oder Venedig für 500 Golddukaten von Antonio Siciliano, Gesandter des Herzoges von Mailand. 1593 gelangte das wertvolle Buch durch den letzten Erben, Giovanni Grimani, an den venezianischen Dogen Cicogna und von ihm in den Besitz der Biblioteca Marciana in Venedig.
Es wird vermutet, dass der prachtvolle Codex, an dessen Ausgestaltung mehrere Maler, darunter Alexander und Simon Bening, beteiligt waren, um 1510 entstanden ist.