Neuzugänge
Hildegard Gebetbuch
Entstanden: Erste hälfte des 13. Jahrhunderts
Umfang: 144 Seiten
Format: 17,0 x 11,5 cm
Miniaturen: 72 ganzseitige Miniaturen
Einband: Blaues Leder
Exemplare: 530 nummerierte Exemplare
Verlag: Reichert Verlag
Lichtdruck Faksimile inkl. deutschem Kommentarband
Das Gebetbuch der Hildegard von Bingen besticht sich durch seine außergewöhnliche Qualität. Die zahlreichen Illuminationen begleiten alttestamentliche Szenen als auch neutestamentliche Ereignisse.
Hildegard von Bingen war Botanikerin, Schriftstellerin, Philosophin, Mystikerin, Komponistin, Äbtissin und somit eine der einflussreichsten Frauen des gesamten Mittelalters.
Der Erschaffer dieses Werks, war höchstwahrscheinlich ein Zisterziensermönch. Er bekam die Hilfe eines Miniaturisten, der mit älteren theologischen Traditionen, als auch mit den neuen Ideen des 12. Jahrhunderts vertraut war.
Hildegard Gebetbuch
Das Blumenstundenbuch von Simon Bening
Schönste flämische Buchmalerei
Entstanden: 16. Jahrhundert
Umfang: 438 Seiten
Format: 16,5 x 11,2 cm
Miniaturen: 70 Miniaturen und über 300 Seiten mit einer Fülle an Buchschmuck,
vor allem Blumen aber auch Vögeln und anderem Getier ausgestattet
Auflage: 980 Exemplare
Inkl. Kommentarband
Das Blumen-Stundenbuch von Simon Bening gehört zu den schönsten der Buchmalerei. Es demonstriert eindrucksvoll den hohen Rang der flämischen Buchkunst des 16. Jahrhunderts. Zwei Besonderheiten heben diese Meisterwerk unter allen Stundenbüchern hervor: zum einen das lockere Streumuster von Blumen oder Vögeln, das jede Textseite ziert; zum anderen die vielen unterschiedlichen Formen der Seitengestaltung innerhalb einer Handschrift.
Deshalb gilt dieses Werk in seiner Gestaltungsvielfalt als unübertroffener Höhepunkt
seiner Zeit.
Das Blumenstundenbuch von Simon Bening
Die Flämische Bilderchronik Philipps des Schönen
Entstanden: 1485/86 in Brügge
London, The British Library
Format: ca. 23,0 x 17,0 cm
Umfang: 30 Seiten
Miniaturen: 11 großformatige Miniaturen, Bordürenstreifen mit Streublumen und Insekten, Pinsel- und Muschelgold, feinste Ziselierungen
Einband: altrosafarbener Samteinband mit Zierecken und Medaillons
Auflage: 680 nummerierte Exemplare
Inkl. Kommentarband
Die Flämische Bilderchronik Philipps des Schönen wurde um 1485/86 in Brügge für den am 22. Juli 1478 geborenen Erben des Hauses Burgund geschaffen. Auf 30 Seiten wird mit kurzem Text und in farbenfrohen Bildern die Geschichte der Burgunder, ihrer Herrscher und Heiligen vom 1. bis 15. Jahrhundert erzählt. Fakten und Fiktionen sind dabei nicht unterschieden. Für den kleinen Philipp eröffnete sich damit eine wunderbare Bilderwelt, in der edel gekleidete Damen und Herren vor großartiger Kulisse die Taten seiner Vorfahren darstellten. Er sollte verinnerlichen, dass er später einmal an der Spitze einer Dynastie stehen würde, die bis in die früheste christliche Zeit zurückreichte und alle anderen Herrscherhäuser übertraf.
Mit dem ganzen Repertoire der Gent-Brügger Buchmalerkunst werden die verschiedenen Ereignisse der burgundischen Geschichte in den Miniaturen glanzvoll in Szene gesetzt. Sie spielen vor der Kulisse eindrucksvoller Paläste, imposanter Kirchen, vor flämischen Stadtansichten und idyllischen Landschaften.
Die Flämische Bilderchronik Philipps des Schönen
Astro-medizinischer Kalender
Entstehung: um 1460
Format: 20,6 x 15,5 cm
Umfang: 24 Seiten (12 Blatt)
Ausstattung: 12 golden umrahmte Monatsmedaillons, 12 Tierkreiszeichen und elf Gelehrtenbilder mit 22 goldenen Zierbögen. Reiche Bildausstattung mit Gold und leuchtender
Deckfarbenmalerei
Einband: Pergamenteinband mit feiner Goldprägung
Der Astro-medizinische Kalender ist mit Gold und Deckfarben ungewöhnlich kostbar ausgestattet, die Malerei von hoher künstlerischer Qualität. Dem heutigen Betrachter bietet er interessante Einblicke in die Vorstellungswelt der mittelalterlichen Gesellschaft.
Astro-medizinischer Kalender
Savoy Hours
Entstanden: ca. 1335/40
New Haven, Yale University, Beinecke Library, MS 390
Umfang: ca. 20,1 x 14,7 cm
Format: 52 Seiten
Miniaturen: 50 Miniaturen, jeweils umrahmt von einem mehrfarbigen Band in Form eines Vierpasses, Bildszenen auf abwechslungsreichen, mit Gold verzierten Mustergründen, 106 zweizeilige Zierinitialen auf Goldgrund, Seitenränder mit Rankenstäben und zart kolorierten Federzeichnungen von Drolerien und Vögeln
Einband: edler
Maroquinleder-Einband mit überreicher Goldprägung
Inkl. Kommentarband
Antiquarisches Exemplar
Geschaffen für Blanche von Burgund, die Enkelin Ludwigs des Heiligen – im Besitz von Jean, Duc de Berry, dessen Leidenschaft für Bücher mit dieser Handschrift entflammt wurde – geschaffen in der Werkstatt von Jean Pucelle, dem wichtigsten Buchmaler seiner Zeit. Es ist wahrlich eine außergewöhnliche Handschrift, die als originalgetreue Faksimile-Edition nun für Sie zugänglich gemacht wird. Und es ist ein Glücksfall für die Kunstgeschichte, dass uns dieser Teil erhalten geblieben ist, ist doch der Rest der Handschrift im Laufe der Jahrhunderte verloren gegangen.
Jean Pucelle gilt als einer der besten Buchmaler des frühen 14. Jahrhunderts. Er und sein Werkstattnachfolger gehörten zu den bevorzugten Meistern der französischen Königs-Meistern der französischen Königsfamilie. Die feingliedrigen gotischen Figuren agieren vor ungemein abwechslungsreichen Hintergründen, die z. B. durch goldene Gitternetze, goldene Ranken oder goldstrahlende Quadrate verziert sind. Selbstbewusst hat sich die Auftraggeberin Blanche von Burgund in vielen Miniaturen in ihren Savoy Hours abbilden lassen.
(Quaternio Verlag Luzern)
Savoy Hours
Codex Guta Sintram
Entstanden:
12. Jahrhundert
Bibliothèque du Grand Séminaire, Strasbourg
Umfang: 326 Seiten
Format: 35,5 x 27,0 cm
Miniaturen: 230 Miniaturen
Einband: Rindsledereinband, der aus dem 17. Jahrhundert stammenden Original-Einband nachgebildet wurde
Auflage: 930 Exemplare
Beim Verlag vergriffen
Die 1154 im Oberelsass geschaffene Handschrift ist Gebetbuch, Rechtsbuch, Nekrologium, Homiliar und Kalendarium in einem. Im Zentrum der Handschrift steht der diätetische Monatskalender, der den Codex zu einem unvergleichlichen Juwel romanischer Buchkunst macht.
Die Handschrift zählt wegen ihres Alters, ihres außergewöhnlichen romanischen Buchschmucks und ihres hochinteressanten Inhalts zu den kostbarsten Handschriften des Elsass. Auch die Tatsache, dass Schreiber, Illustrator sowie Entstehungszeit bekannt sind, trägt zur Sonderstellung dieser einzigartigen Handschrift bei.
Der Codex Guta-Sintram ist das gemeinsame Werk der Augustiner-Chorfrau Guta von Schwarzenthann und des Augustiner-Chorherrn Sintram von Marbach in der Nähe von Schwarzenthann. Die schöne Schrift stammt aus der Hand der Guta, während Sintram den wundervollen Buchschmuck mit ganzseitigen Bildern und zahllosen großen und kleinen Initialen ausführte. Gemeinsam vollendeten die beiden 1154 das prächtige Werk und weihten es der Jungfrau Maria.
Als Gebetbuch diente es dem Gebrauch der Damen des Klosters Schwarzenthann. Der Guta Sintram enthält auch Hinweise zum Lebenswandel und Lebensunterhalt der Chorfrauen; er diente als Rechtsbuch, denn er beinhaltet auch eine Abschrift päpstlicher Privilegien für den Konvent. Auch auf die Zeiteinteilung der Klosterinsassinnen wird eingegangen, denn es finden sich genaue Anweisungen zum Gebrauch des Kalenders und zur Berechnung des Osterdatums sowie ein umfangreicher Kalender mit dem Martyriologium.
Dazu enthält das Buch ein auf die Monate aufgeteiltes, architektonisch gegliedertes Verzeichnis der in Marbach und Schwarzenthann verstorbenen Äbte, Pröpste, Mönche, Priorinnen und Nonnen.
Weiter gehören zu diesem einmaligen Werk eine Sammlung von Predigten zum Tagesevangelium (ein Homiliar) und schließlich auch die Augustinerregel mit dem Kommentar des Hugo von St. Victor sowie die Consuetudines, eine Sammlung der im Kloster Marbach üblichen Gewohnheiten und Bräuche. Dazu kommt noch ein illustriertes Kalendarium.
Das wichtigste Element des Codex Guta-Sintram ist der aufwendig gestaltete Kalender, der über 70 Seiten der Handschrift reicht und die reichste Ausstattung erhalten hat. (Faksimile-Verlag München)
Codex Guta Sintram
Marien Homilien - Prachtausgabe
Entstanden: 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts in Konstantinopel
Biblioteca Apostolica Vaticana
Umfang: 386 Seiten
Format: 22,5 x 32,5 cm
Miniaturen: 82 Miniaturen sowie Ornamente und Schmuck-Initialen
Einband: Dunkelrotes Rindsleder mit Blindprägung im byzantinischen Stil auf Vorder- und Rückseite verziert in prachtvoller Holzkassette
Auflage: 300 nummerierte Exemplare, davon 150 als Prachtausgabe
Inkl. Kommentarband
Der Mönch Jakobos von Kokkinobaphos verfasste die sechs Homilien (Predigten) dieser Handschrift im 12. Jahrhundert im Laurakloster in Bursa (Kleinasien, Konstantinopel). In ihnen vermischten sich erbauliche Erörterungen, Gebetsanrufungen und Legendenerzählungen über das Leben der Jungfrau Maria. Der Text behandelt die Empfängnis der Jungfrau Maria, Tempelgang, Verlobung mit Joseph, Verkündigung und Heimsuchung. Die Bilder dieser berühmten byzantinischen Handschrift haben bis ins kleinste Detail ihre ursprüngliche Unversehrtheit und Frische erhalten.
Marien Homilien - Prachtausgabe
Albani Psalter
Entstanden: Zwischen 1123 und 1135
Format: 18,4 x 27,6 cm
Umfang: 422 Seiten
Miniaturen: 46 Miniaturseiten, 214 großformatige Bild–Initialen
Einband: bordeauxrotes Leder mit Blindprägung
Inkl. Kommentarband
Auflage: 1125 weltweit nummerierte Exemplare
Der Albani- Psalter gehört zu den bedeutendsten und am reichsten ausgestatteten Psalter- Handschriften und zu den schönsten Codices der englischen Buchmalerei überhaupt. Nicht nur die Dramatik der ganzseitigen Miniaturen hält den Betrachter gefangen, die expressiven Bild- Initialen in meist halb- oder ganzseitigem Format vermitteln in faszinierender Weise auch den Beginn einer neuen künstlerischen Ausdrucksform, die vom Klang der Psalmen geprägt war.
Albani Psalter
Das Da Costa-Stundenbuch
121 strahlende Miniaturen von Simon Bening
Entstanden: Gent/Brügge um 1515
New York, Pierpont Morgan Library
Umfang: 388 Folios
Format: 17,2 x 12,5 cm
Miniaturen: 121 Miniaturseiten
Einband: Grüner Leder-Einband
Auflage: 381 nummerierte Exemplare
Inkl. Kommentarband
Das Da Costa-Stundenbuch ist eine der ersten von Simon Bening geschaffenen Handschriften. Es ist eines der ersten Meisterwerke, die für einen spanischen Auftraggeber entstanden sind. Ein Wappen konnte einem Mitglied der portugiesischen Familie Sá zugeschrieben werde. Allerdings weist das darüber gemalte Wappen auf jenen Mann hin, nach dem das Stundenbuch benannt werden sollte: Don Alvaro da Costa, Waffenmeister und Kämmerer des portugiesischen Königs Manuels I., dem Gründer des portugiesischen Kolonialreichs.
Strahlende Farben und einzigartige Bildkompositionen, ein unglaublicher ikonografischer Reichtum und eine überreiche Anzahl an Bildern und figürlichem Buchschmuck machen das Da Costa-Stundenbuch zu einer der beeindruckendsten Handschrift des ausgehenden europäischen Mittelalters.
Das Da Costa-Stundenbuch
Das Goldene Evangelienbuch von Echternach
Entstanden: 1020/1030
Umfang: 272 Seiten
Format: 31 x 44 cm
Miniaturen: 64 ganzseitige Miniaturen und Schrifttafeln, hunderte von kostbaren Initialen
Einband: Purpur/grün eingefärbte Seide mit vergoldeten Beschlägen
Auflage: 850 nummerierte Exemplare
Verlag: Müller und Schindler
Inkl. Kommentarband
Das Goldene Evangelienbuch von Echternach ist ein Werk von unvorstellbarer Pracht,
verschwenderisch in seinem Reichtum an Bildmotiven, an herrlichen Ornamenten und farbenprächtigen szenischen Darstellungen zu biblischen Geschehen.
Als hervorragendes Zentrum mittelalterlicher Buchmalerei ist die Reichsabtei der Benediktinermönche von Echternach in Luxemburg in die Geschichte eingegangen. Das erste große Zeugnis der Blütezeit
ihrer Kunst, die auch in acht späteren Codices und Handschriftenfragmenten überliefert wurde, ist das goldene Evangelienbuch von
1020/30, der Codex Aureus Epternacensis. Als berühmtes Denkmal der europäischen Kultur bildet diese Handschrift heute den Mittelpunkt in den reichen Sammlungen des Germanischen Nationalmuseums in
Nürnberg. Hier ist sie ausgestellt neben dem von König Otto III. , dem späteren Kaiser, und seiner Mutter Theophanu Ende des 10. Jahrhunderts.
Goldene Evangelienbuch von Echternach
Barberini Stundenbuch für Rouen
Entstanden:
Um 1510 in Nordfrankreich
Format: 14,3 x 21,4 cm
Umfang: 212 Seiten
Miniaturen: 17 ganzseitige und 44 weitere Miniaturen und reichhaltige Bordürenmalerei.
Einband: Ganzledereinband mit zeitgenössischem, goldfoliengeprägtem Dekor und erhabenen Bünden im Rücken, ziselierter Goldschnitt
Auflage: 1280 nummerierte Exemplare
Inkl. Kommentarband
Dieses französische Stundenbuch aus der Zeit der beginnenden Renaissance stellt in seiner herausragenden Ausstattung und Erhaltung ein wahres Juwel der Vatikanischen Bibliothek dar. Besonders prachtvoll sind die Anfänge der wichtigsten Texte Illuminiert. Goldene, zumeist plastisch wiedergegebene Architekturrahmen auf ornamentierten blauen oder purpurfarbenen Grund steigern die illusionistische Tiefenwirkung der Interieurs oder Landschaften, in denen die Szenen angesiedelt sind. Eine überwältigende Fülle an Motiven und deren Variationen zeichnet auch die Bordüren dieser Handschrift aus.
Barberini Stundenbuch
Das Reichenauer Perikopenbuch
Höhepunkt der Reichenauer Buchkunst in kaiserlich-goldenen Bildern
Entstanden: Frühes 11. Jahrhundert, Reichenau
Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek
Umfang: 222 Seiten
Format: 28 x 18,5 cm
Miniaturen: 15 ganzseitige Miniaturen- und Initialzierseiten
Einband: Ganzleder-Einband aus rotem Leder im Schuber
Limitierung: 400 nummerierte Exemplare
Inkl. Kommentarband
Kaum eine Epoche in der Geschichte der Buchmalerei hat so viele
eindrucksvolle und prächtige Handschriften hervorgebracht wie das Zeitalter der Ottonen. Und hier sticht vor allem ein Skriptorium hervor, in dem die besten Buchmaler ihrer Zeit Codexes von
unvergänglicher Kunstfertigkeit und Schönheit geschaffen haben: das Skriptorium des Klosters Reichenau.
Eine der eindrucksvollsten und schönsten dieser Reichenauer Handschriften wird heute in der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel wie ein Staatsschatz gehütet- und das zu Recht. Denn das
Reichenauer Perikopenbuch, vielleicht in Auftrag gegeben vom deutschen Kaiser Heinrich II. selbst, besticht durch die reiche Verwendung von Purpur und Gold.
Ikonografisch und künstlerisch ist das Reichenauer Perikopenbuch mit seinen neun
unvergleichlichen Miniaturen und sechs prachtvollen Initialzierseiten einzigartig in der gesamten Buchmalerei des Mittelalters
Reichenauer Perikopenbuch
Les Petites Heures du Duc de Berry
Entstanden: 14. Jahrhundert
Bibliothèque nationale Paris
Umfang: 586 Seiten
Format: 21 x 14,5 cm
Miniaturen: 119 reich mit gold- und silbergeschmückten Miniaturseiten, sowie weitere über 300 prächtige verzierte Seiten
Einband: Schwarzer Ganzledereinband mit Goldprägung, auf fünf echte Bünde geheftet, 3-seitiger Goldschnitt
Inkl. Kommentarband
Auflage: 980 Exemplare
Der Herzog von Berry hat um 1372 die Petites Heures in Auftrag gegeben. Die bedeutendsten Buchmaler des ausgehenden 14. Jahrhunderts haben ein Kunstwerk geschaffen, das wegen der Reichhaltigkeit und Feinheit der Malerei von Wissenschaftlern und Kunstexperten als eines der großartigsten Zeugnisse spätmittelalterlicher Kunst bewertet wird. So haben die großen Buchmaler Jean Le Noir, Jacquemart de Hesdin, sowie einer der Limburg-Brüder an diesem Kunstwerk mitgewirkt.
Liebevoll bis ins kleinste Detail wurde jedes Blatt gestaltet. Der verschwenderische Buchschmuck setzt sich aus einer Vielzahl von Motiven zusammen: prächtigen Versinitialen auf fast jeder Seite, herrlichem Rankenwerk, unzähligen Vögeln und Schmetterlingen. Die zahlreichen Darstellungen des Gönners selbst verleihen der Prachthandschrift einen weitgehend persönlichen Charakter. Es gibt viele Hinweise darauf, dass der Herzog dieses Stundenbuch auf seinen häufigen Reisen immer bei sich hatte.
Les Petites Heures du Duc de Berry
Stundenbuch des Gerard David
Liber Horarum des Escorial
Entstanden: 1484-1486 in Brügge
Real Biblioteca des Monasterio de San Lorenzo de El Escorial
Format: 15,7 x 11,5 cm
Umfang: 470 Seiten
Miniaturen: 15 ganzseitige und 4 kleinere Miniaturen, 16 Dekorseiten
Einband: Dunkles Ziegenleder mit Buchschließe, in Schmuckkassette
Auflage: 980 nummerierte Exemplare
Inkl.
Kommentarband
Nur ganz selten hat sich Gerad David, der renommierte Tafelmaler, so wie in diesem Stundenbuch von 1486, als Buchmaler betätigt. Unter den zahlreichen, heute erhaltenen Handschriften, die Brügger oder Genter Buchmaler zu Lebzeiten Davids illuminierten, finden sich tatsächlich nur drei, an denen der Mahler wohl beteiligt gewesen ist. Geboren um 1460 im holländischen Oudewater, ist Gerard David seit 1484 in Brügge nachweisbar, wo er der führende Meister der Stadt wurde. Gerard David (um 1460-1523) ist der letzte in der Reihe der großen altniederländischen Maler des 15. Jahrhunderts, der letzte bedeutende Vertreter der traditionsreichen Schule von Brügge. 1484 trat er der Gilde der Bildermacher in Brügge bei, in der er wichtige Ämter und schließlich den Vorsitz übernahm.
Weit über 500 Jahre liegt die Erstellung des Stundenbuches von Gerad David in Brügge für den heutigen Betrachter zurück. Gerard David war der führende Kopf in einem kleinen Konsortium von Künstlern, die das Stundenbuch zu gestalten hatten. Ein unbekannter Auftraggeber bestellte das Werk beim berühmten Tafelmaler. Der Meister delegierte zumeist die Ausführung und vollendete sie.
Gerard David stand zur Zeit der Entstehung des so besonderen Stundenbuches in sehr produktiver Beziehung zum Meister des Dresdener Gebetbuchs. Mit ihm zusammen betrieb er die Illuminierung eines berühmten Breviers, das der spanischen Königin Isabel la Católica zugedacht war.
Das Stundenbuch des Gerard David trägt in seinen Miniaturen stets die Handschrift des großen Künstlers, obwohl er mitunter nur retuschiert. Die Handschrift des Meisters vereinheitlicht die Miniaturen im Stundenbuch des Gerard David von 1486 dabei keineswegs. David überarbeitete diejenigen Stellen, die als besonders wichtig galten, nämlich Köpfe und Inkarnate sowie die Gewänder. Exzeptionelle Buchmaler arbeiteten unter seiner Ägide zusammen, ein einmaliger künstlerischer Entstehungsprozess prägt den Codex.
Ein einziges von über fünfzig Bildern hat David zu einem Stundenbuch in Cleveland beigesteuert, welches aus dem Besitz der spanischen Königin Isabel la Catolica stammt, lediglich vier von weit über hundert Miniaturen zu einem Brevier in London, das für die gleiche Herrscherin geschaffen wurde. Die bei weitem interessanteste Konstellation bietet das vorliegende Stundenbuch.
Stundenbuch des Gerard David
Das CROY-Gebetbuch: Das Buch der Drolerien
Samtausgabe
Entstanden: 16. Jahrhundert
Österreichische Nationalbibliothek Wien
Umfang: 366 Seiten
Format: 19,5 x 13,7 cm
Miniaturen: 58 farbenprächtige Miniaturen, über 200 Drolerien, zahlreiche Ziermotive wie Bordüren, Blumen, Insekten und Pflanzen.
Einband: Roter Samteinband
Auflage: 980 nummerierte Exemplare
Inkl. Kommentarband
Das Buch der Drolerien ist eines der repräsentativsten Werke der Gent-Brügger-Schule. Mindestens eine Miniatur schuf Gerard David, einer der bedeutendsten Brügger Tafelmaler. Weiterhin haben die begnadeten Maler Simon Bening und Gerad Horenbout bei der Ausstattung dieses Gebetbuches mitgewirkt.
Seine Berühmtheit erlangte das Gebetbuch durch seine Drolerien. Weitere künstlerische Besonderheiten wie z. B. die Bordüren und Rahmungen, die in gotischen Architekturen Statuetten und Szenen einschließen, zeichnen diese Handschrift aus.
Aufgrund einer Namenseintragung von Guillaume de Croy auf einer Seite bezeichnet man dieses Gebetbuch auch als das CROY-Gebetbuch
Croy Gebetbuch Samtausgabe
Das Buch von Lindisfarne
Entstanden 698(?), Kloster Lindisfarne
British Library, London
Umfang: 518 Seiten
Format: 34 x 24,5 cm
Miniaturen: 4 Evangelistenbilder, 16 Kanontafeln, 5 Teppichseiten, zahlreiche Initialzierseiten.
Einband: heller Ledereinband mit Schmuckkassette
Auflage: 980 nummerierte Exemplare
Inklusive Kommentarband
Das bis heute fast unversehrt erhaltene Buch ist sowohl in insularer Majuskel- wie in Minuskelschrift geschrieben. Der lateinische Text ist mittels Interlinear-Glossen, also zwischen den Zeilen angebrachten Ergänzungen, ins Angelsächsische übersetzt. Diese Übersetzung – die älteste überlieferte englischsprachige Version der Evangelien – wurde im Jahre 970 von Aldred vorgenommen, dem Propst von Chester-le-Street. Dieser Autor berichtet in einer Nachschrift auf Folio 259r davon, dass der Codex vom Mönch Eadfrith, seit 698 Bischof von Lindisfarne, sowohl geschrieben wie auch mit Bildern ausgestattet worden sei und unmittelbar nach seinem Tod von Ethilwald und Billfrith einen Einband erhalten habe.
Wahrscheinlich beendete Eadfrith sein Werk noch vor 698, dem Jahr der Überführung der Gebeine des heiligen Cuthbert, dem auch das Buch geweiht wurde, aus seinem ersten Grab aus House Islands nach Durham – einige Überreste des Heiligen wurden auch im Hochaltar der Lindisfarner Kirche niedergelegt.
Der Bildschmuck des Evangeliars besteht aus 16 Kanontafeln unter Säulenarkaden. Weiterhin gehören zur Ausstattung des Book of Lindisfarne die Autorenbildnisse der vier Evangelisten zu Beginn ihrer Evangelien sowie fünf Teppichseiten, deren überwältigender Eindruck aus dem Zusammenspiel geometrischer Motive, von Flechtwerk- und Tierornamenten in sorgfältigster Ausführung resultiert.
Die Teppichseiten des Lindisfarne-Evangeliars gehören zweifellos zum Kostbarsten, was insulare Ornamentik jemals geschaffen hat.
Das Buch von Lindisfarne - Normalausgabe
Das Schwarze Gebetbuch
Entstanden: Flandern, um 1470
Österreichische
Nationalbibliothek, Wien
Umfang: 308 Seiten
Format: 25,5 x 18,2 cm
Miniaturen: 124 Miniaturen, ca. 15 Vollbilder, eine Wappenseite, 24 Kalenderminiaturen, 74 Rundbilder
Einband: Weinroter Ganzledereinband mit vergoldeter Nachbildung des Wappens von Galeazzo Maria Sforza, Herzog von Mailand, inkl. Schuber
Sonderedition Verlag Bibliotheca Rara
Auflage: Limitiert auf 850 Exemplare,
Sonderedition: 141 Exemplare
Inkl. Kommentarband
Nach nur 10jähriger glanzvoller Herrschaft hinterlässt der kunstsinnige Galeazzo Maria Sforza, fünfter Herzog von Mailand, der Nachwelt ein rätselhaftes Erbe: das wohl wertvollste Stück seiner erlesenen Bibhlothek, das Schwarze Gebetbuch Karls des Kühnen, des Herzogs von Burgund.
Diese Handschrift verdankt ihren Namen der schwarzen Einfärbung der Pergamentblätter. Nicht nur der gesamte Text, auch die Lichter und Konturen der Bilder und ein Großteil des ornamentalen Schmucks wurden in Gold und Silber aufgetragen.
Das schwarze Gebetbuch
Der Codex Gisle
Das Goldene Graduale der Gisela von Kerssenbrock
Entstanden: Um 1300, Kloster Rulle (Osnabrück)
Bistumsarchiv Osnabrück
Format: 35,5 x 26 cm
Umfang: 344 Seiten
Miniaturen: 53 historisierte Initialen, 15 effektvolle blau-goldene Initialen auf rotem Fleuronnée, über 200 kleinere goldene Initialen auf blauem oder rotem Grund
Einband: Prachtvoll geprägter Ledereinband mit Eckbeschlägen und zwei Schließen aus Messing.
Der Faksimileband wird in einer Präsentationskassette aus Leinen geliefert.
Auflage: 480 handnummerierte Exemplare
Inkl. Kommentarband
Antiquarisches
Exemplar
Das „Codex Gisle“ genannte Graduale der Schwester Gisela von Kerssenbrock gilt als die schönste niedersächsisch-westfälische Handschrift zwischen 1250 und 1400. Die hohe Anzahl von 53 historisierten Initialen ist wahrscheinlich einzigartig für ein gotisches Graduale. Mit den 53 historisierten, das heißt mit Bildern versehenen Initialen, werden die wichtigsten Stationen aus dem Leben Jesu illustriert. Mit „Graduale“ wird seit dem 12. Jahrhundert das Choralbuch bezeichnet, das alle Gesänge der Messe im Ablauf des Kirchenjahres enthält, die nicht vom Priester auszuführen sind. Der Codex Gisle umfasst rund 1500 Gesänge, die teils abgekürzt oder vollständig wiedergegeben werden.