Gebetbücher
Ein Gebetbuch enthält Einzelgebete, Andachten und Betrachtungen für den privaten Gebrauch.
Die Gebete sind im Unterschied zum Stundenbuch nicht nach dem liturgischen Schema geordnet
Das Gebetbuch Kurfürst Maximilians I. von Bayern - Vorzugsausgabe
Entstanden:
Um 1600
Bayerische Staatsbibliothek
Umfang: 286 Seiten:
Format: 9 x 14 cm
Miniaturen: 9 ganzseitige Miniaturen nach Altarbildern, zahlreiche Pflanzen- und Tierdarstellungen.
Der teilweise in reinem Gold geschriebene Text enthält zahlreiche feinornamentierte Initialen. Wiedergabe der Goldpartien in der Faksimile-Goldpartien in der Faksimile-Edition in Handvergoldung mit
23 ½ Karat.
Einband: Tiefrote, dem Original entsprechender Duchesse-Naturseide. Vergoldete Beschläge und Schließen nach der Silber-Email-Buchhülle für die Handschrift.
Auflage: 250 nummerierte Exemplare
Das Gebetbuch des bayerischen Herzogs Maximilian I. (1573 bis 1651), Kurfürst von Bayern seit 1623, wird heute nach ihm benannt, weil sein Wappen das erste, nachträglich eingefügte Blatt schmückt. Der Auftraggeber war kein Geringerer als Kaiser Rudolf II., der im Hradschin Schätze der Wissenschaft und der Kunst von hohem Rang sammelte.
Das Gebetbuch Maximilians I. steht in der Tradition der sogenannten Stundenbücher, die Gebete zu verschiedenen Tages- und Nachstunden enthalten. Die Texte, ursprünglich aus dem Brevier des Geistlichen hervorgegangen, waren im Lauf des Mittelalters durch allerlei Zusätze angereichert worden. Zu den Psalmen, Hymnen, Wechselgesängen und Litaneien gesellten sich Gebete zu zahlreichen Heiligen, die auch individuell – nach den Wünschen des Bestellers – ausgewählt wurden.
In der Tradition der Stundenbuch-Illustration bildet das Gebetbuch Maximilians I. eine überraschende Ausnahme. Der ursprüngliche Bestand von 264 Seiten enthält keine einzige szenische Darstellung, kein Heiligenbild – selbst die sonst unentbehrliche Verkündigung an Maria fehlt. Statt dessen schmückt die Handschrift mit einer reichen Fülle von Pflanzen- und Tierdarstellungen, gemalt mit erlesenem Geschmack, in zarten Farben und mit minutiösem Pinselstrich Die Beschränkungen auf Blumen, Insekten und wenige kleinere Tiere verleiht der Handschrift eine großartige Geschlossenheit, in die sich die Initialen harmonisch einfügen.
Das Gebetbuch Maximilians I. ist auf außerordentlich zartem Pergament geschrieben und gemalt, die aufliegende Goldschicht ist von leicht körniger Struktur, dabei von feinem metallischem Glanz. Das bei der Faksimilierung verwendete Verfahren folgt den Prinzipien der Handvergoldung auf Eiweißgrund, wie sie schon in den mittelalterlichen Klosterwerkstätten geübt wurde. Die Goldschicht liegt wie im Original fühlbar erhaben auf der Fläche auf.
Die tiefrote Seide des Einbandes und nachgestaltete Elemente der Silber-Email-Buchhülle Hans Lenckers aus dem Jahre 1574 ergeben eine Ausstattung, die dem Geist der Vorlage weitgehend entspricht.
Gebetbuch Kurfürst Maximilian I. von Bayern - Vorzugsausgabe
Das Gebetbuch der Anne de Bretagne
Entstanden: 1492 und 1495 in Tours
Pierpont Morgan Library, New York
Umfang: 62 Seiten
Format: 12,5 x 8 cm
Miniaturen: 34 ganzseitige Miniaturen
Einband: Der Einband ist aus burgunderrotem Samt.
Auflage: Weltauflage1980 limitierte Exemplare, davon 980 für den Verlag
Inkl. Kommentarband
Faksimile-Verlag
Beim Verlag vergriffen
Anne de Bretagne war sowohl von ihrem willensstarken Charakter als auch von ihren Lebensumständen her eine außergewöhnliche Frau. Geboren als Herzogin der Bretagne, wurde sie zweimal eigens gekrönte
Königin Frankreichs, das erste Mal durch ihre Heirat mit Karl VIII. das zweite Mal bei ihrer Wiedervermählung mit Ludwig XII. Am 26. Januar 1477 wurde Anne de Bretagne mitten in eine Zeit er
kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen dem französischen Heerscherhaus und der Bretagne hineingeboren. Das Verhältnis zwischen Frankreich und dem auf seine Autonomie pochenden bretonischen
Herzogtum war immer von Spannungen geprägt. So entwickelte Anne früh ein starkes Selbstvertrauen und bekannte sich immer stolz zu ihrer bretonischen Abkunft.
Beim Tod ihres Vaters war Anne 11 Jahre alt. Sie bewies bereits ihr Durchsetzungsvermögen, als sie die Heirat mit dem bretonischen Grafen d´Albret ausschlug, der daraufhin aus Rache mit den Franzosen
paktierte und ihr den feierlichen Einzug in Nantes verweigerte. Durch feindliche Linien ritt die 12- jährige Anne nachts über 200 km weit nach Rennes, wo sie mit den ihr gebührenden Ehren empfangen
wurde und wo sie sich zur legitimen Herzogin der Bretagne krönen ließ.
Gebetbuch der Anne de Bretagne
Blumengebetbuch der Renée de France
Entstanden: 16. Jahrhundert
Biblioteca Estense in Modenain
Format: 12,2 x 8,8 cm
Umfang: 52 Seiten
Miniaturen: 12 ganzseitige Miniaturen und 25 Bordüren mit prächtig vergoldeten Blumenmotiven sowie 112 mit Gold durchzogenen Initialen.
Einband: Samt in Altrosa, geschmückt mit Wappen, 2 Bändchen dienen als Schließen, in Holzkassette mit blindgeprägtem Lederbezug.
Auflage: 980 nummerierte Exemplare, davon 666 für den deutschsprachigen Raum
Inkl. Kommentarband
Beim Verlag vergriffen!
Anlässlich der Hochzeit von Claude und der damit verbunden Krönung zur Königin von Frankreich, bekam Renée dieses Blumengebetbuch von ihrer älteren Schwester Claude geschenkt. Es sollte für die religiöse Erziehung der jüngeren Renée dienen. Renée war aber dem Protestantismus nicht abgeneigt, daher wurden fast alle ihre Bücher verbrannt. Das Blumengebetbuch blieb davon glücklicherweise verschont.
Anlässlich einer Ausstellung im Jahre 1994 in der Abtei von Montecassino wurde die Handschrift gestohlen und ist bis heute verschollen. Glücklicherweise wurde die Handschrift vorher faksimiliert, sodass auch heute noch das Blumenstundenbuch der Öffentlichkeit zugänglich ist.
Blumengebetbuch der Rene de France
Das Schwarze Gebetbuch
Entstanden: Flandern, um 1470
Österreichische
Nationalbibliothek, Wien
Umfang: 308 Seiten
Format: 25,5 x 18,2 cm
Miniaturen: 124 Miniaturen, ca. 15 Vollbilder, eine Wappenseite, 24 Kalenderminiaturen, 74 Rundbilder
Einband: Weinroter Ganzledereinband mit vergoldeter Nachbildung des Wappens von Galeazzo Maria Sforza, Herzog von Mailand, inkl. Schuber
Sonderedition Verlag Bibliotheca Rara
Auflage: Limitiert auf 850 Exemplare,
Sonderedition: 141 Exemplare
Inkl. Kommentarband
Nach nur 10jähriger glanzvoller Herrschaft hinterlässt der kunstsinnige Galeazzo Maria Sforza, fünfter Herzog von Mailand, der Nachwelt ein rätselhaftes Erbe: das wohl wertvollste Stück seiner erlesenen Bibhlothek, das Schwarze Gebetbuch Karls des Kühnen, des Herzogs von Burgund.
Diese Handschrift verdankt ihren Namen der schwarzen Einfärbung der Pergamentblätter. Nicht nur der gesamte Text, auch die Lichter und Konturen der Bilder und ein Großteil des ornamentalen Schmucks wurden in Gold und Silber aufgetragen.
Das schwarze Gebetbuch
Stephan Lochner Gebetbuch
Entstanden: 1451
Hessischen Landes- und Hochschulbibliothek in Darmstadt
Format: 12 x 9,5 cm
Umfang: 457 Seiten, randbeschnitten, 3 seitiger Farbschnitt
Einband: Ledereinband mit Blindprägung und 2 Messingschließen, in Schmuckkassette, bezogen mit rotem Samt
Auflage: 1995 nummerierte Exemplare
Coron-Verlag
Die Faksimileausgabe ist beim Verlag vergriffen.
Inkl. Kommentarband
Das Stundenbuch des Stephan Lochner gilt durch seine aufwändige Ausstattung als ein Prachtstück der spätmittelalterlichen Buchmalerei.
Das Stundenbuch beinhaltet 57 figürliche Initialen und äußerst fein gemalte Miniaturen, die in der Tafelmalerei mit dem Kölner Maler Lochner verbunden sind. Zarte Ranken aus Gold, gefüllt mit farbigen Blüten und Früchten, schmücken in verschwenderischem Reichtum die Seitenränder des Stundenbuches.
Stephan Lochner Gebetbuch
Gebetbuch der Päpste
Entstanden: 15. Jahrhundert
Biblioteca Apostolica Vaticana (Vatikanstadt)
Umfang: 284 Seiten
Format: 25 x 18 cm
Miniaturen: 51 Miniaturen
Einband: Ledereinband mit Metall-Wappen, goldgeprägter Deckelbordüre in Schatulle
Auflage: 999 nummerierte Exemplare
ArtCodex, Modena, 2015
Inkl. Kommentarband
Das Gebetbuch der Päpste sind ein reich illustriertes und goldverziertes Stundenbuch für Papst Gregor XIII. aus dem 16. Jahrhundert
Das Gebetbuch der Päpste
Das CROY-Gebetbuch: Das Buch der Drolerien
Samtausgabe
Entstanden: 16. Jahrhundert
Österreichische Nationalbibliothek Wien
Umfang: 366 Seiten
Format: 19,5 x 13,7 cm
Miniaturen: 58 farbenprächtige Miniaturen, über 200 Drolerien, zahlreiche Ziermotive wie Bordüren, Blumen, Insekten und Pflanzen.
Einband: Roter Samteinband
Auflage: 980 nummerierte Exemplare
Inkl. Kommentarband
Das Buch der Drolerien ist eines der repräsentativsten Werke der Gent-Brügger-Schule. Mindestens eine Miniatur schuf Gerard David, einer der bedeutendsten Brügger Tafelmaler. Weiterhin haben die begnadeten Maler Simon Bening und Gerad Horenbout bei der Ausstattung dieses Gebetbuches mitgewirkt.
Seine Berühmtheit erlangte das Gebetbuch durch seine Drolerien. Weitere künstlerische Besonderheiten wie z. B. die Bordüren und Rahmungen, die in gotischen Architekturen Statuetten und Szenen einschließen, zeichnen diese Handschrift aus.
Aufgrund einer Namenseintragung von Guillaume de Croy auf einer Seite bezeichnet man dieses Gebetbuch auch als das CROY-Gebetbuch
Croy Gebetbuch Samtausgabe
Das Gebetbuch der Claude de France
Entstanden: 1517, Tour, Frankreich
New York, Morgan Library & Museum
Format: 6,9 x 4,9 cm
Umfang: 104 Seiten
Miniaturen: Ganz- und doppelseitige Miniaturen mit 132 Szenen, zahlreiche Partien aus
schimmerndem Muschelgold, feinste Farbabstufungen, Goldschnitt, Exlibris von Pablo Picasso
Einband: Burgunderroter Samteinband mit vergoldeten
Auflage: 980 limitierte Exemplare
Inkl. Kommentarband
Vom Gebetbuch der Claude de France geht ein besonderer Zauber aus. Große Buchkunst in kleinem Format entführt den Betrachter in die wunderbare Bilderwelt der französischen Renaissance zu Beginn des 16. Jahrhunderts.
„Der Stil des Meisters der Claude de France ist von äußerster Feinheit und Zartheit. Eine subtile Palette von sanften Purpur-, Mauve- und Rosatönen ist in dünnen, manchmal beinahe unsichtbaren Pinselstrichen aufgetragen. Besonders gekonnt ist der Umgang des Künstlers mit atmosphärischer Tiefe, der die zarten Farbtöne der häufig im Hintergrund zu sehenden Landschaften und Stadtansichten aufhellt und noch vervielfältigt.“ (Roger S. Wieck, Handschriftenkurator in der Morgan Library & Museum, New York)
Bildergalerie von Meisterhand
Das kleine Gebetbuch der Claude de France beeindruckt durch die Feinheit seiner Malerei, vor allem aber durch seinen
ungewöhnlichen Bilderreichtum. Auf seinen 104 Seiten finden sich 132 Bildszenen zum Leben Christi und der Jungfrau Maria, zu den Aposteln und zu verschiedenen Heiligen. Mit einer genialen
Seitengestaltung hat der Meister der Claude de France einen durchgehenden Bilderreigen von ganz- und zum Teil sogar doppelseitigen Miniaturen komponiert, über die jeweils ein kleines Schriftfeld
gelegt ist. Und selbst in diese Felder können noch eigene Bildfelder mit Halbfiguren integriert sein. Manchmal erlauben es viereckige Einschnitte in die Textzonen, dass noch mehr Bild gezeigt
wird.
Da Vinci als Inspiration
Claude de France und ihr königlicher Gemahl waren bedeutende Förderer der Künste. In Italien kauften ihre Agenten Werke von
Michelangelo, Tizian und Raffael, aus denen später die Gemäldesammlung im Louvre hervorgehen sollte. Das Schloss in Amboise an der Loire wurde zum vielbewunderten Renaissance-Hof ausgebaut. Dorthin
ließ der König auch Leonardo da Vinci holen, der hier im Schlösschen Clos-Lucé seine letzten beiden Lebensjahre verbrachte. Leonardos Gemälde „Madonna in der Felsgrotte“ scheint den Meister der
Claude de France sehr beeindruckt zu haben. Im Gebetbuch der Claude de France ließ er sich durch die Darstellung offenkundig zu einer Miniatur inspirieren (fol. 15v).
Ein persönliches Geschenk
Drei Jahre nach ihrer Hochzeit mit dem Grafen von Angoulême und späteren König Franz I. wurde Claude de France 1517 zur
Königin von Frankreich gekrönt. Aus diesem feierlichen Anlass beschenkte sie sich selbst und ließ sich von ihrem Lieblingsmaler ein Gebetbuch herstellen, das sie dank seiner Größe jederzeit mit sich
führen konnte. Dreimal erscheint ihr Wappen in der kleinformatigen Handschrift, zweimal davon mit einer goldenen Krone. Dass das Gebetbuch der Claude de France für die sanftmütige Königin einen sehr
persönlichen Charakter hatte, zeigt sich außerdem in den Anspielungen auf Mutter- und Familienglück oder der Verwendung der franziskanischen Kordel zur Einfassung der Miniaturen. (Quelle: Quaternio
Verlag)
Das Gebetbuch der Claude de France
Das Gebetbuch der Claude de France
Antiquarisches Exemplar
Das Bußgebetbuch von Albrecht Glockendon
Entstanden: Um 1530
Bayerische Staatsbibliothek München
Umfang: 52 Seiten
Format: 10,6 x 14,5 cm
Miniaturen: 9 große Miniaturen, 19 Initialen, davon eine historisiert (Jesus mit Knabe) Alle Psalmenanfänge in 23-karätiger Echtvergoldung.
Einband: Dunkelbrauner Ledereinband in zwei Brauntönen, sehr feine Goldprägung auf Vorder- und Rückseite, Lederkassette aus braunem Rindleder mit Sichtfenster
Auflage: 980 Exemplare
Inkl. Kommentarband
Das Bußgebetbuch des Albrecht Glockendon für Johann II. von Pfalz-Simmern ist ein besonderes Schmuckstück der an künstlerischen Höhepunkten reichen Gattung Stunden- oder Andachtsbuch. Es entstand in der Übergangszeit zwischen Mittelalter und Neuzeit, als die alte Welt nicht nur in geografischer Hinsicht mit einer neuen Welt konfrontiert wurde. Wesentlicher Bestandteil des Werkes sind die sieben Bußpsalmen aus dem Psalter König Davids, dessen „Lebensgeschichte“ in sieben großformatigen Miniaturen erzählt wird.
Der Buchmaler Albrecht Glockendon war einer von zwei berühmten Söhnen des Stammvaters der Glockendon-Dynastie, Georg Glockendon der Ältere. Albrecht war ein routinierter und talentierter Buchmaler, der sich ganz bewusst einen eigenen, unverwechselbaren Stil schuf, um sich vermutlich auch gegen seinen Bruder Nikolaus abzugrenzen. In einem mutigen Akt verzichtete er auf zeitübliche realistische Effekte, setzte ganz bewusst auf das Gegenteil, nämlich auf Reduktion und Abstraktion, unterstützt von außergewöhnlichen Farbeffekten.
Das Bußgebetbuch von Albrecht Glockendon
Gabriel Glockendon
Deutsches Gebetbuch für Kardinal Albrecht von Brandenburg
Umfang: 200 Seiten
Format: 18,4 x 12,3 cm
Miniaturen: 42 ganzseitige Miniaturen, 73 siebenzeilige Zierinitialen,
Vergoldungen in Miniaturen und Initialen mit Druckgold wiedergegeben.
Einband: Ledereinband mit Goldprägung
Auflage: 998 nummerierte Exemplare
Inkl. Kommentarband
In den Jahren 1536 und 1537 schufen der Nürnberger Buchmaler Gabriel Glockendon und der Schreiber Georg Stierlein für den Kirchenfürsten und Liebhaber kostbarer Bücher Albrecht von Brandenburg ein reich ausgestattetes Gebetbuch für das private Stundenbuch - ein Werk voller Harmonie und Raffinesse, das auch den modernen Betrachter in seinen Bann zieht. Die humanistisch geprägten Gebetstexte sind gut lesbar und unserem heutigem Sprachgebrauch nahe. Die 42 ganzseitigen Miniaturgemälde der Handschrift faszinieren durch ihre delikate Farbgebung und eine bemerkenswert fortschrittlich, beinahe romantisch anmutende Landschaftsgestaltung.
Gabriel Glockendon
Deutsches Gebetbuch für Kardinal Albrecht von Brandenburg
Glockendon Gebetbuch
Entstanden: 16. Jahrhundert
Biblioteca Estense Universitaria, Modena
Umfang: 256 Seiten
Format: 21,5 x 16,5 cm
Miniaturen: 42 farblich ausgewogene
Miniaturen, 62 Prunkinitialen
Einband: Feinstes Kalbsleder mit Nachbildung der originalen Schließen
Auflage: 999 Exemplare, davon 420 Exemplare für den deutschsprachigen Raum
Inkl. Kommentarband
Beim Verlag vergriffen
Faksimile Verlag Luzern
Im Jahr 1534 schuf Nikolaus Glockendon, der letzte große Meister deutscher Buchmalerei, dieses deutsche Gebetbuch für Kardinal Albrecht von Brandenburg. Die farblich ausgewogenen Miniaturen zum Leben Jesu, die 63 Prunkinitialen und auch die heute noch gut lesbare Schrift begeistern den Betrachter.
Wenige Bilderhandschriften aus der Spätzeit des Mittelalters strahlen so viel Harmonie aus wie das in deutscher Sprache abgefasste Glockendon-Gebetbuch, das im Jahr 1534 geschaffen wurde
Der Meister der wunderbaren Miniaturen ist Nikolaus Glockendon, der berühmteste Spross der Nürnberger Künstlerfamilie. Er schuf es für den Kardinal Albrecht von Brandenburg, einen der größten Kirchenfürsten der Reformationszeit.
Den auch für den heutigen Benutzer gut lesbare Text hat Nikolaus Glockendon mit 42 farblich ausgewogenen Miniaturen zum Leben Jesu und mit dem prachtvollen Wappen des Mainzer Erzbischofs geschmückt. In die Rahmen der Bilder setzte er Szenen aus dem Alten Testament, die das Heilsgeschehen des Neuen Testaments schon visionär angedeutet hatten. Die biblischen Szenen spielen sich in einer sehr konkreten mittelalterlichen Welt ab.
Glockendon Gebetbuch
Das Gebetbuch Jakobs IV. von Schottland und seiner Gemahlin Margaret Tudor
Entstanden: Zwischen 1503 und 1513 in Gent- Brügge
Umfang: 494 Seiten
Format: 20,0 x 14,5 cm
Miniaturen: Miniaturen:65 (zahlreiche davon ganzseitig)
Im Kalender befinden sich halbseitige Landschaftsbilder mit den Tierkreiszeichen
Einband: Grüner Samteinband
Auflage: 700 nummerierte Exemplare
Inkl. Kommentarband
Dieses Stundenbuch könnte das Hochzeitsgeschenk des Bräutigams an die Braut, möglicherweise aber auch das des Brautvaters an seine Tochter gewesen sein. Wer auch immer den Auftrag dieses Werkes gegeben haben mag, er hat die Anfertigung seines Geschenkes einem der führenden Buchmalerateliers jener Zeit übertragen.
Künstler der sog. Gent-Brügger Schule haben die Ausstattung vorgenommen, diese gehörten zu den bedeutendsten Vertretern der flämischen Buchkunst. Die einzelnen Kapitel des Gebetbuches werden von ganzseitigen Miniaturen eingeleitet und begleitet, die durch ihren Reichtum an Details den erzählenden Aspekt betonen.
Das Gebetbuch Jakobs IV. von Schottland und seiner Gemahlin Margaret Tudor
Das Königsgebetbuch Otto III
Ein Buch, ganz in Gold auf Purpurgrund geschrieben
Entstehung: 10 Jahrhundert
Bayerische Staatsbibliothek München
Umfang: 88 Seiten, durchgehend in Gold auf Purpurgrund geschrieben
Format: 15 x 20 cm
Miniaturen: 25 mehrzeilige Goldinitialen
Einband: Seidengewebe im byzantinischen Stil.
Schwarze Lederkassette mit Replikat einer byzantinischen Schnitzarbeit aus Elfenbein
Auflage: 980 Exemplare.
Inkl. Kommentarband
Die Gemahlin Kaisers Otto II. und Mutter Ottos III., gab wohl den Auftrag, dem jungen König ein ganz persönliches Gebetbuch zusammenzustellen, auf das feinste durchgehend in Gold zu kalligraphieren und mit Bildern auszustatten, die das schon mit drei Jahren zum König gekrönte Kind auf sein künftiges Herrschertum vorbereiten sollten.
Dieses nach seinem Inhalt, Gebrauch und seiner königlichen Bestimmung einmalige Beispiel mittelalterlicher Buchkultur war bis ins 19. Jahrhundert völlig unbekannt geblieben. In das Bewusstsein der Weltöffentlichkeit drang das Meisterwerk der Buchkunst aus der Zeit vor der ersten Jahrtausendwende erst 1994, als die Grafen von Schönborn diese Zimelie der Bayerischen Staatsbibliothek in München verkauften. Das einzige erhaltene Königsgebetbuch aus ottonischer Zeit konnte nun als letzte unentdeckte Bilderhandschrift der Sachsenkaiser einen würdigen Platz neben den großen liturgischen Prachthandschriften für Kaiser Otto III. oder Heinrich II. finden.
Königsgebetbuch Otto III
Das Gebetbuch der Markgräfin von Brandenburg
Entstanden: 1520, Augsburg
Badische Landesbibliothek, Karlsruhe
Format: 15,2 x 10,8 cm
Umfang: 378 Seiten, davon sind 214 Seiten mit prächtigen Schmuckbordüren auf Goldgrund verziert
Miniaturen: 43 ganz- und 4 halbseitige Miniaturen
Einband: Schwarze Velourslederdecke mit je vier patinierten Metallknöpfen auf Vorder- und Rückdeckel, 3 Seiten Goldschnitt.
Auflage: 980 Exemplare
Inkl. Kommentarband
Mitten in der bewegten Zeit von Renaissance und Humanismus entstand im Jahr 1520 in Augsburg ein verschwenderisch ausgestattetes, dabei sehr intimes Gebetbuch in deutscher Sprache. Die Fuggerstadt gehörte zu jener Zeit zu den wirtschaftlich bedeutendsten Städten des Reichs und spielte auch in kultureller Hinsicht eine herausragende Rolle. Die Auftraggeber des Gebetbuches waren Kasimir, Markgraf von Brandenburg-Ansbach und dessen Gemahlin Susanna, eine Geborene Herzogin von Bayern und Nichte Kaiser Maximilians, deren Doppelportrait sich in der Handschrift befindet.
Das Gebetbuch der Markgräfin von Brandenburg
Gebetbuch des Herzogs Joh. Albrecht von Mecklenburg
Entstanden: 16. Jahrhundert
Universitätsbibliothek in Kassel
Format: 23 x 18 cm
Umfang: 44 Blätter
Miniaturen: 52 Miniaturen, teilweise in ein
Passepartout eingenäht
Einband: Auf 5 erhabene Bünde gebunden in helles Schweinsleder über Holzdeckeln mit Prägungen und vier Satinbändern zum Verschließen der Handschrift, Schmuckkassette
Auflage: Limitiert auf 998 nummerierte Exemplare
Inkl. Kommentarband
Beim Verlag vergriffen
Das Gebetbuch Herzogs Johann Albrecht von Mecklenburg war ursprünglich ein Konvolut von Einzelblättern des Kirchenfürsten Kardinal Albrecht von Brandenburg und wurde 1567 im Auftrag von dessen Neffen, Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg, zu einem Gebetbuch gebunden. So entstand ein kunsthistorisch einzigartiges Gebetbuch, dessen Bildfolge nur durch kurze, fantasievoll verzierte Gebetstexte unterbrochen ist.
Gebetbuch Herzog Joh. Albrecht von Mecklenburg
Gebetbuch Karl des Kühnen
Entstanden: 15 Jahrhundert
Los Angeles, Getty Museum,
Umfang: 318 Seiten
Format: 12,4 x 9,2 cm
Miniaturen : 47 Miniaturen, über 360 Initialen
Einband: Purpurfarbener Samteinband.
Vorder- wie auf der Rückseite jeweils vier vergoldete Eckbeschläge und ein vergoldetes, mit verschlungenen Hörnern verziertes Medaillon. Zwei Schließen aus vergoldetem Messing
Auflage: 980 limitierte Exemplare
Inkl. Kommentarband
Faksimile Verlag Luzern
Das persönliche Gebetbuch des burgundischen Herzogs Karl der Kühne, erkennbar an drei Porträts des Auftraggebers, ist auf jeder Seite reich verziert und mit Gold ausgestattet. Der Codex spiegelt so den Luxus Burgunds wider und nimmt eine Schlüsselstellung in der Geschichte der flämischen Buchmalkunst ein.
Karl der Kühne, Herzog von Burgund, lies von Lieven van Lathem, dem Wiener Meister der Maria von Burgund sowie dem Schreiber Nicolas Spierinc ein Gebetbuch zum persönlichen Gebrauch anfertigen, das heute im Getty Museum in Los Angeles gehütet wird: das Gebetbuch Karls des Kühnen. Es legt Zeugnis davon ab, dass der mächtigste Mann in Europa auch als Mäzen nicht seinesgleichen hatte – ist doch das Buch Seite für Seite mit Gold ausgestattet!
Auf insgesamt 47 Miniaturen entfaltet sich die überbordende Pracht burgundischer Bücherliebe. Die zeichnerische Fabulierlust setzt sich bis in die erfindungsreichen Bordüren fort, wo sich zwischen farbigem Akanthus und Goldpollen ungezählte Drôlerien, Menschen und Vögel tummeln. Drei Porträts des Auftraggebers belegen die sehr persönliche Beziehung Karls zu seinem Gebetbuch.
Auch die Textseiten sind mit reichem Schmuck versehen. Die feine Kalligraphie wird von mehr als 360 Initialen auf zumeist ziseliertem Goldgrund gegliedert; jede Textseite ist zudem mit einer ornamentalen Bordüre verziert. So spiegelt das Gebetbuch Karls des Kühnen Seite für Seite Pracht und Luxus Burgunds wieder.
Das CROY-Gebetbuch: Das Buch der Drolerien
Luxusausgabe
Entstanden: 16. Jahrhundert
Österreichische Nationalbibliothek Wien
Umfang: 366 Seiten
Format: 19,5 x 13,7 cm
Miniaturen: 58 farbenprächtige Miniaturen, über 200 Drolerien, zahlreiche Ziermotive wie Bordüren, Blumen, Insekten und Pflanzen.
Einband: Ledereinband mit vergoldeten Rosetten, vergoldete Zierschließe, Rundumgoldschnitt, in Acryl-Schuber
Auflage: 980 nummerierte Exemplare
Inkl. Kommentarband
Das Buch der Drolerien ist eines der repräsentativsten Werke der Gent-Brügger-Schule. Mindestens eine Miniatur schuf Gerard David, einer der bedeutendsten Brügger Tafelmaler. Weiterhin haben die begnadeten Maler Simon Bening und Gerad Horenbout bei der Ausstattung dieses Gebetbuches mitgewirkt.
Seine Berühmtheit erlangte das Gebetbuch durch seine Drolerien. Weitere künstlerische Besonderheiten wie z. B. die Bordüren und Rahmungen, die in gotischen Architekturen Statuetten und Szenen einschließen, zeichnen diese Handschrift aus.
Aufgrund einer Namenseintragung von Guillaume de Croy auf einer Seite bezeichnet man dieses Gebetbuch auch als das CROY-Gebetbuch
Rosario de Juana de la Loca
Der Rosenkranz Johannas der Wahnsinnigen
Entstanden:
1. Hälfte 16. Jahrhundert, Brügge
The Cambridge Fitzwilliam Museum & The Boston Public Library
Umfang: 40 Seiten
Format: 11 x 9 cm
Miniaturen: 16 ganzseitige Miniaturen, 14 Initialen (Gold / Silber)
Einband: Roter Samteinband mit zwei Schließbändchen und Wappen
Auflage: 999 nummerierte Exemplar.
Inkl. Kommentarband.
Johanna I. ,die Wahnsinnige', 1504-55 Königin von Kastilien und Aragon, Tochter Ferdinands II. und Isabellas der Katholischen, geistig verwirrt, doch als Erbin der Kronen anerkannt, vom eigenen Vater für regierungsunfähig erklärt und 1509 von Staatsaufgaben entbunden. Er gab das Werk zu Beginn des 16. Jahrhunderts bei Simon Bening in Auftrag.
Diese Handschrift besteht aus den fünfzehn Gebeten, die den fünfzehn Geheimnissen der Jungfrau entsprechen. Begleitet werden diese ungewöhnlicher weise auf Spanisch geschriebenen Gebete von den jeweils dazugehörigen Miniaturen.
Der Wunsch der Sammler, dieses Meisterwerk zu besitzen, ist der Grund dafür, dass einige seiner Blätter vom Kodex getrennt wurden, so dass sich heute Teile in den USA und Teile in Europa befinden.
Gebetbuch Lorenzo de' Medici
Entstehung: 15. Jahrhundert
Bayerische
Staatsbibliothek
Umfang: 456 Seiten
Format: 10,8 x 17 cm
Miniaturen: 12 Kalenderbilder, zehn ganzseitige Miniaturen, sieben szenischen Initialen mit reichem Bordürenschmuck sowie Hunderten vergoldeter oder farbig unterlegter
Kleininitialen.
Einband: Roter Samt mit emaillierter Miniatur
Auflage: Limitiert auf nummerierte 500
Exemplare
Beim Verlag vergriffen
Inkl. Kommentarband
Das Gebetbuch Lorenzos de´Medici gehört zur Gattung der Stundenbücher, einer Form des illustrierten Laiengebetbuch, wie es der verfeinerten Kultur des Spätmittelalters entsprach. Es folgt der Ordnung des sogenannten Offiziums, also dem Chorgebet geistlicher Gemeinschafen in der Einteilung der sieben Gebetsstunden, der horae canonicae.
Der Text dieses mit äußerster Sorgfalt, Eleganz und Großzügigkeit auf erlesenem Pergament hergestellten Gebetbuches ist, wie seine Schlussschrift (fol. 223) besagt, im Jahre 1485 von Antionio Sinibaldi vollendet worden. Sinibaldi war einer der berühmtesten Schreiber der italienischen Frührenaissance. Zu seinen Auftraggebern gehörten die großen Bibliophilen der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, so außer den Medici –auch König Matthias Corvinus von Ungarn, Kardinal della Rovere und die Herzöge Fernando und Alfonso d’Aragona.
Sinibaldi schuf mit dieser Handschrift ein Meisterwerk der schönen, klaren und ausgewogenen Scriptura humanistica. Eine Fülle von Initialbuchstaben, mit goldenen Arabesken gefüllt und mit verschiedenen, zum Teil metallische glänzenden Farben unterlegt, beleben die Handschrift und lassen jede Seite zu einem kleinen typographischen Kunstwerk werden.
Die Seiten des Gebetbuches sind den Kalenderbildern, ganzseitigen Miniaturen, Initialen und reichem Bordürenschmuck geschmückt. Die Miniaturen werden Francesco d’Antonio del Cherico zugeschrieben, der schon für Cosimo den Alten tätig war. Die ganzseitigen Miniaturen des Gebetbuches Lorenzos de Medici sind absolute Höhepunkte der italienischen Buchmalerei.
Das jüngere Gebetbuch Karls V.
Flämische Buchmalerei in höchster Vollendung
Entstanden: Nach 1540, Flandern
Wien, Österreichische Nationalbibliothek
Umfang: 248 Seiten
Format: 14 x 7,5
Miniaturen: 3 ganzseitige Titelbilder, 2 astronomische Uhren, 2 Vignetten,
73 Miniaturen in Grisailletechnik mit Goldhöhungen und 429 Initialen
Einband: Roter Samteinband in Schuber
Auflage: 980 nummerierte Exemplare
Inkl. Kommentarband
Das jüngere Gebetbuch Kaiser Karls V. – rund zwei Jahrzehnte nach dem älteren entstanden und mit seiner italianisierenden Ausstattung und der radikal veränderten Farbgebung von diesem grundverschieden – gehört zu den kostbaren Denkmälern der Spätphase der flämischen Buchmalerei.
Inhaltlich umfasst das Gebetbuch all jene kanonischen Texte, die für den Aufbau eines Stundenbuches kennzeichnend sind. Um den Kern – das Marienoffizium – sind u.a. ein Kalender, Evangelienperikopen, Ablassgebete, Gebete zu den Heiligen, Offizium zum hl. Kreuz und ein Totenoffizium gruppiert.
Die für die Wiedergabe des Textes gewählte Humanistica formata, eine die Druckantiqua nachahmende Renaissance-Schrift, bildet mit den formalen Elementen des übrigen Buchschmucks eine selten erreichte stilistische Einheit.
Der Gesamtcharakter des Gebetbuches wird entscheidend bestimmt von seiner künstlerischen Ausstattung. Zu ihr gehören neben dem kalligraphischen Text 429 Initialen, 3 ganzseitige Titelbilder, 2 astronomische Uhren, 2 Vignetten und insgesamt 73 Miniaturen.
Sämtliche Schmuckelemente und Miniaturen sind in dunkler Grisalletechnik ausgeführt, wobei feine Hell-Dunkel-Abstufungen sowie Weiß- und Goldhöhungen der monochromen Malerei plastisches Leben verleihen.
Den Text beleben rote Überschriften und Gebetsbezeichnungen sowie fallweise rote Majuskeln. Zahlreich sind die Initialen, die in der Höhe von zwei Textzeilen vor die entsprechenden Gebetstexte gestellt erscheinen. Es handelt sich um geschnittene Buchstaben nach dem Muster der epigraphischen Kapitalis. Die grauen Buchstaben stehen auf schwarzem Grund, der teilweise mit Goldsand gefüllt ist und von Goldlinien gerahmt wird.
Rothschild-Gebetbuch
Entstanden: 1510–1520, Flandern (Gent oder Brügge).
Vormals Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. Vindob. S. N. 2844, Flandern, 1510-1520
Umfang: 508 Seiten
Format: 22,8 x 16,0 cm
Miniaturen: 67 ganzseitige Miniaturen, 5 Seiten mit kleineren Miniaturen, 141 Seiten mit Zierrahmen, ein reich illustriertes Kalendarium.
Einband: Roter Samteinband, alle Blätter sind randbeschnitten.
Auflage: 864 nummerierte Exemplare
ADEVA
Inkl. Kommentarband
Das Rothschild-Gebetbuch gehört zu den schönsten und wertvollsten Stundenbüchern aus der Spätzeit der Livres d’heures. Das Rotschild-Gebetbuch ragt aufgrund seines Reichtums und der besonderen Erlesenheit seiner Ausschmückung hervor. Der unbekannte Auftraggeber dürfte eine hoch gestellte Persönlichkeit sein.
Wie bei fast allen Stundenbüchern der flämischen Buchmalerei waren an der künstlerischen Ausgestaltung des Rothschild-Gebetbuches mehrere Meister und wohl auch einige Gehilfen beteiligt, die vermutlich einem Atelier angehört haben. Das Werk wurde von mindestens fünf Künstlern gemeinsam geschaffen, über die wir allerdings nicht in allen Fällen genaue Angaben eruieren können.
Ein bedeutender Teil der großen Miniaturen geht auf den berühmten Gerard Horenbout zurück, der aus Gent stammte und Hofmaler der Statthalterin Margarete von Österreich war. Seine Figuren sind von starkem Temperament und von einem in der flämischen Buchmalerei bis dahin unbekannten Naturalismus erfüllt.
Einen ebenso großen Anteil an den Bildern der Handschrift hatte der „Meister des älteren Gebetbuches Maximilians I.“. Seine Miniaturen zeugen vom hohen technischen Können des Künstlers und zeichnen sich durch großartige Perspektiven und minutiös gezeichnete Detailmalerei aus.
Das Zisterzienser Gebetbuch von Herrenalb
Original aus dem XV. Jh., aufbewahrt in der Staatsbibliothek Berlin, versehen mit der Signatur Ms.theol.lat.quart.9.
Größe des Werkes: 20 x 14 cm.
206 Seiten mit 30 ganzseitigen Miniaturen.
Gotischer, aufgrund der dunklen Farbe typisch germanischer Stil.
Gotische, mitteleuropäische Schrift.
Spezialpapier aus gealtertem Pergament.
Gesammelt, gefalzt und handgenäht.
Ledereinband.
Band mit historischen, künstlerischen und paleographischen Studien, angefertigt von Da. Elisa Ruiz.
Das Manuskript wird in einer eleganten Mappe präsentiert.
Einzige Auflage mit 995 nummerierten und notariell beglaubigten Exemplaren.
Liber Millennium
Das mittelalterliche, im Süden Deutschlands in der Nähe der Stadt Ulm liegende Kloster von Herrenalber verfügte seinerzeit über ein bemerkenswertes Skriptorium. Dort entstand dieses Werk, das auf das Jahr 1484 datiert wird und von dem Kantor des Klosters, Johannes Zurn aus Nyposheim, angefertigt wurde, wie von dem Autor selber im Kolophon des Manuskripts angegeben wird.
Es handelt sich um ein aus verschiedenen Gründen höchst interessantes Werk. Zunächst muss darauf verwiesen werden, dass zu jener Zeit bereits starke Konkurrenz unter den gedruckten Büchern zu verzeichnen war. Somit unterlag die Anfertigung eines handgeschriebenen Exemplars dem Wunsch nach Fortführung der säkularen Tradition, wobei außerdem ein Werk hergestellt werden sollte, das dank seiner Schönheit und Ausführung etwas Besonderes darstellte. Zu dieser Zeit genossen die manuell angefertigten Bücher im Vergleich zu den „mechanisch“ produzierten Werken hohes Ansehen. Federico da Montefeltro, Graf von Urbino, erlesener Bibliophiler, erließ mit einem strengen Verbot, dass kein gedrucktes Dokument in den Bestand seiner großartigen Bibliothek aufgenommen wurde.
Das Gebetbuch Kurfürst Maximilians I. von Bayern
Entstanden:
Um 1600
Bayerische Staatsbibliothek
Umfang: 286 Seiten:
Format: 9 x 14 cm
Miniaturen: 9 ganzseitige Miniaturen nach Altarbildern, zahlreiche Pflanzen- und Tierdarstellungen.
Der teilweise in reinem Gold geschriebene Text enthält zahlreiche feinornamentierte Initialen. Wiedergabe der Goldpartien in der Faksimile-Goldpartien in der Faksimile-Edition in Handvergoldung mit
23 ½ Karat.
Einband: Roter Samteinband mit vergoldeten Beschlägen .
Auflage: 980 nummerierte Exemplare
Das Gebetbuch des bayerischen Herzogs Maximilian I. (1573 bis 1651), Kurfürst von Bayern seit 1623, wird heute nach ihm benannt, weil sein Wappen das erste, nachträglich eingefügte Blatt schmückt. Der Auftraggeber war kein Geringerer als Kaiser Rudolf II., der im Hradschin Schätze der Wissenschaft und der Kunst von hohem Rang sammelte.
Das Gebetbuch Maximilians I. steht in der Tradition der sogenannten Stundenbücher, die Gebete zu verschiedenen Tages- und Nachstunden enthalten. Die Texte, ursprünglich aus dem Brevier des Geistlichen hervorgegangen, waren im Lauf des Mittelalters durch allerlei Zusätze angereichert worden. Zu den Psalmen, Hymnen, Wechselgesängen und Litaneien gesellten sich Gebete zu zahlreichen Heiligen, die auch individuell – nach den Wünschen des Bestellers – ausgewählt wurden.
In der Tradition der Stundenbuch-Illustration bildet das Gebetbuch Maximilians I. eine überraschende Ausnahme. Der ursprüngliche Bestand von 264 Seiten enthält keine einzige szenische Darstellung, kein Heiligenbild – selbst die sonst unentbehrliche Verkündigung an Maria fehlt. Statt dessen schmückt die Handschrift mit einer reichen Fülle von Pflanzen- und Tierdarstellungen, gemalt mit erlesenem Geschmack, in zarten Farben und mit minutiösem Pinselstrich Die Beschränkungen auf Blumen, Insekten und wenige kleinere Tiere verleiht der Handschrift eine großartige Geschlossenheit, in die sich die Initialen harmonisch einfügen.
Das Gebetbuch Maximilians I. ist auf außerordentlich zartem Pergament geschrieben und gemalt, die aufliegende Goldschicht ist von leicht körniger Struktur, dabei von feinem metallischem Glanz. Das bei der Faksimilierung verwendete Verfahren folgt den Prinzipien der Handvergoldung auf Eiweißgrund, wie sie schon in den mittelalterlichen Klosterwerkstätten geübt wurde. Die Goldschicht liegt wie im Original fühlbar erhaben auf der Fläche auf.
Das Gebetbuch der Hochfeste
Das Reimser Missale in Sankt Petersburg
Entstanden: 1285- 1297, Reims
Umfang: 672 Seiten
Format: 16,2 x 23,3 cm
Miniaturen: 20 ganzseitig vergoldete Miniaturen, 57 kleinere Miniaturen
Einband: Samteinband
Inkl. Kommentarband
Auflage: 995 limitierte Exemplare
Unter den Handschriften der Sammlung Peter Dubrowskys, die heute zu den bedeutendsten Schätzen der Russischen Nationalbibliothek in St. Petersburg zählen, befindet sich auch ein reich geschmücktes
Missale aus dem späten 13. Jahrhundert. Neben zahlreichen herrlich ausgestalteten Initialen, die der Gliederung des Messbuches dienen, beeindruckt eine ungewöhnliche Folge ganzseitiger Miniaturen.
Diese auf hohem künstlerischen Niveau ausgeführten Illustrationen sind eine faszinierende bildliche Umsetzung zweier Texte, die im Missale selbst nicht erhalten sind: Jean de Joinvilles
Glaubensbekenntnis und Bonaventuras Lebensbaum